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UBP tritt mit eigenem Bürgermeister-Kandidaten in Haltern an
Kommunalwahl
Aus einem Drei- wird ein Vierkampf um das Bürgermeisteramt in Haltern: Die UBP schickt am 13. September nun offiziell einen eigenen Kandidaten ins Rennen. Dieser gibt sich selbstbewusst.
Die Unabhängige-Bürger-Partei (UBP) hat ihren Ratsherrn Eugen Ulanowski unter strengen Corona-Auflagen zum Bürgermeisterkandidaten gewählt. In der Mitgliederversammlung am 4. Juli wurde er nach eigener Auskunft einstimmig gewählt. Er fordert damit Andreas Stegemann (CDU), Beate Pliete (SPD) und Torsten Dederichs (FDP) heraus.
Es „fehlt die nötige Lebenserfahrung“
An seinen Mitstreitern für das Bürgermeister-Amt lässt er allerdings kein gutes Haar: „Herr Stegemann fehlt die nötige Lebenserfahrung für ein solches Amt und Frau Pliete scheint verbraucht und ist aus unserer Sicht nicht geeignet, um die Verwaltung zu führen“, so Eugen Ulanowski.
Torsten Dederichs erwähnt er in seiner Pressemitteilung an die Halterner Zeitung gar nicht: „Herr Dederichs ist bekannt, aber wir gehen nicht davon aus, dass er Bürgermeister wird“, teilte Eugen Ulanowski auf die Frage mit, ob es ein Versehen war, dass er seinen FDP-Herausforderer in der Pressemitteilung nicht erwähnt hat.
„Ich traue mir das aber zu“
Für Eugen Ulanowski braucht ein Bürgermeister „eine gewisse Mischung aus Intelligenz, Führungsstärke, Wissen über die Heimatstadt, Motivationsvermögen, Menschlichkeit und Lebenserfahrung.“
Er sei sich bewusst, dass es für ihn schwierig sei, Bürgermeister zu werden. „Ich traue es mir aber zu. Sonst würde ich mich nicht zur Wahl stellen.“
Er ist in Moskau geboren, „viel in der Welt herumgekommen“ und habe nach dem Abitur in verschiedenen Unternehmen gearbeitet. „Hängengeblieben bin ich in der Versicherungsbranche. Ich habe einen Verantwortungsbereich in personeller und finanzieller Hinsicht, der über die Mitarbeiterzahl und den Haushalt der Gemeinde Haltern am See hinausgeht. Darüber hinaus ist es mir wichtig, Mitarbeiter weiterzuentwickeln und im Team den größtmöglichen Erfolg zu schaffen. Kurz und knapp, ohne das es arrogant klingen soll: Ich würde den Job des Bürgermeisters meiner Heimatstadt Haltern am See gerne übernehmen und bin sicher, den Job so zu erfüllen, dass Haltern die positive Entwicklung der letzten Jahre noch besser fortsetzen kann“, so Eugen Ulanowski.
Einstimmige Entscheidung für eigenen Kandidaten
In einem Abwägungsprozess hätten die Mitglieder der UBP neben den Schwerpunktthemen für das Wahlprogramm in Haltern am See, was in den nächsten Tagen gemeinsam mit den 19 Ratskandidaten präsentiert werden soll, auch überlegt, ob es sinnvoll erscheint, mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten anzutreten oder lieber einen der Kandidaten von CDU oder SPD zu unterstützen. Auch diese Entscheidung fiel einstimmig für einen eigenen Kandidaten und damit Eugen Ulanowski aus.
Der 47-Jährige ist Vater von drei Kindern, verheiratet und lebt seit vielen Jahren in der Seestadt. Er setzt bei der Wahl auf die Themen Wohnen, Arbeit und Natur. Haltern am See müsse weiter attraktive Wohnstadt bleiben und die Infrastruktur nachhaltig sichern. „Hierzu gehören gute Kitas und Schulen, saubere Straßen sowie ein intaktes Sicherheitsgefühl der Mitbürgerinnen und Mitbürger“, so Ulanowski.
Stadtischen Haushalt abichern
Er hält die Seestadt derzeit nicht für einen attraktiven Standort für Gewerbetreibende: „Ich lege großen Wert auf innovative und nachhaltige Arbeitsplätze, die langfristig an unsere Stadt gebunden werden und somit auch dafür sorgen, dass unser Haushalt abgesichert wird.“
Der Natur- und Umweltschutz müsse weiter Priorität haben: Die Stadt „muss interessant für Touristen bleiben, ihr Fahrradwegenetz ausbauen und gleichzeitig dafür sorgen, dass keine Eingriffe in die Natur erfolgen, die diese tolle Substanz gefährden.“
Benjamin Glöckner hat Germanistik und Geschichte an der Universität Duisburg-Essen studiert. Für Lensing Media arbeitet er seit 2001. Er schrieb und fotografierte schon für die Lokalredaktionen Dortmund, Münster, Selm, Dorsten und Haltern.
