
© Halterner Zeitung (A)
Thomas Saljuki haucht alter Halterner Kneipe neues Leben ein
Mühlenstraße
Es gibt immer weniger Kneipen in Haltern. Das findet Thomas Saljuki schade, deshalb hat er sich dazu entschlossen, etwas dagegen zu tun: Er erweckt ein kleines Lokal zu neuem Leben.
Die Jalousien an der historischen Kneipe „Zum Mühlentor“ waren lange unten, seit vielen Monaten floss kein Bier mehr durch den Zapfhahn. Das wird sich bald wieder ändern. Thomas Saljuki hat das 100 Jahre alte Haus an der Mühlenstraße gekauft und erweckt die Kneipe zu neuem Leben.
Am 1. April wird Eröffnung gefeiert. Thomas Saljuki bewirtschaftet daneben auch das Café Zentral in der Nachbarschaft sowie das Restaurant Alter Garten an der Stever.
Wochenlang hat er die alte Kneipe mit Platz für 40 Gäste renoviert. „Es war schon eine Kernsanierung“, erzählt er, der als gelernter Industriemechaniker über gute handwerkliche Fähigkeiten verfügt. Neuer Putz an den Wänden, neue Heizung, neue Elektrik, neuer Fußboden (Eichenparkett), neue Küche - Thomas Saljuki hat viel investiert.
Tische, Stühle und Lampen hat er einem Gastwirt in Essen, der aus Altersgründen seinen Betrieb aufgeben musste, abgekauft. Im Innern ist es nicht mehr so dunkel wie früher, sondern hell und einladend. Thomas Saljuki hat das Optimum aus dem kleinen Haus herausgeholt.

Die kleine Kneipe „Zum Mühlentor“ an der Mühlenstraße erwacht zu neuem Leben. © Schrief
„Das Mühlentor bleibt die alte Bierkneipe. Hier wird gedartet, geknobelt und geklöhnt“, gibt er eine Ahnung von der Atmosphäre, wie er sie sich wünscht. Gäste können außerdem kleine Speisen wie Currywurst oder Schnitzel bestellen, wenn es mehr sein soll, liefert die Küche des Café Zentral. Es wird auch eine Außengastronomie geben, erzählt Thomas Saljuki.
„Ich möchte gern die alte Kneipen-Kultur erhalten“
Das Kneipen-Sterben in Haltern bedauert Thomas Saljuki sehr. „Die Stadt lebte und lebt von dieser Kultur, ich möchte sie gern bewahren.“ Und: „Warum soll ich ein Lokal, das mir immer schon gut gefallen hat, nicht erhalten?“
Der Vater von zwei Kindern liebt seinen Beruf und zwar so sehr, dass er seine Meisterschule als Industriemechaniker vor etlichen Jahren deshalb abgebrochen hat. „Diese Entscheidung hat mich glücklich gemacht“, sagt er. Aber ohne Unterstützung durch seine große Familie könnte er die viele Arbeit mit drei gastronomischen Betrieben nicht bewältigen, dankt er für diesen Zusammenhalt.
Dass die rustikale Kneipe erhalten bleibt, freut ganz besonders auch die 8. Kompanie der Schützengilde Haltern. Sie hat hier seit 1999 ihr Kompanielokal und ihren Stützpunkt während des traditionellen Gilde-Schützenfestes.
Haltern am See ist für mich Heimat. Hier lebe ich gern und hier arbeite ich gern: Als Redakteurin interessieren mich die Menschen mit ihren spannenden Lebensgeschichten sowie ebenso das gesellschaftliche und politische Geschehen, das nicht nur um Haltern kreist, sondern vielfach auch weltwärts gerichtet ist.
