Vor einem Jahr hat sich Hendrik Schmitz-Linneweber Hühner angeschafft. Obwohl das neue Hobby ziemlich arbeitsintensiv ist, hat der 27-Jährige bisher keine Minute bereut. Täglich kümmert er sich nach dem Job um sein Federvieh, das er auf einer angepachteten Wiese mit umfunktioniertem Bauwagen an der Dorfstraße in Sythen hält.
„Es ist immer noch wie Urlaub“, schwärmt der gelernte Land- und Baumaschinenmechatroniker vom Feierabend auf dem Land. Seit kurzem kann er auch die kurzen Wege zwischen Wohnung, Hobby und Beruf genießen, denn er heuerte mit Beginn des Jahres beim Baubetriebshof der Stadt Haltern an. „Jetzt bin ich in wenigen Minuten auf der Arbeit“, beschreibt der junge Sythener die Vorteile.
Seine Hühner reagieren mittlerweile sofort, wenn er sich ihrem Zuhause nähert. Dann laufen sie ihrem Besitzer entgegen. „Das sind sehr soziale Wesen“, berichtet Hendrik Schmitz-Linneweber. Nur wenn sich die Tiere wohlfühlen, legen sie auch Eier. An der Dorfstraße ist das wie ein verlässliches Uhrwerk der Fall.

Vor einem Jahr hatte er noch vor, durch sein Hobby seine Familie regelmäßig mit Eiern zu versorgen. Jetzt steht an der Wiese auf der gegenüberliegenden Seite zur Dorfstraße eine kleine Verkaufsbude, wo es täglich frische Eier gibt. Zehn Stück kosten 3,60 Euro. Jetzt zu Ostern kann man dort auch eingefärbte Eier erwerben (50 Cent das Stück). „Die habe ich aber von einem Kumpel bekommen“, erklärt Hendrick Schmitz-Linneweber.
Es bleibt ein Hobby
Zumindest die Futterkosten holt der Sythener durch den Eierverkauf wieder herein. Zusätzliche Investitionen für Einstreu oder eine neue Tränke sind nicht abgedeckt. „Aber es soll ja auch ein Hobby bleiben“, sagt er. Aufwendig wird dieses allerdings bleiben. Zuletzt machte die Trockenheit zusätzliche Probleme.
Die Sythener Hühner werden mit gesammeltem und gefiltertem Regenwasser versorgt. Die Menge ging jedoch bis vor kurzem dramatisch zur Neige.

Besonders stolz ist Hendrik Schmitz-Linneweber darüber, dass ihm bereits die Nachzucht gelungen ist. Eine Henne, die gerade „gluckig“ war, habe befruchtete Eier ausgebrütet. Eines der Tiere ist mittlerweile in der Sythener Hühnerschar integriert. Zwei männliche Küken hatten ein nur kurzes, aber artgerechtes Leben, bevor sie im Kochtopf landeten. „Hähne sind ziemlich laut, das wollte ich den Nachbarn hier nicht zumuten“, erklärt der junge Züchter.

Gefreut hat er sich über den Besuch einer Gruppe aus dem St. Joseph Kindergarten. Statt Hühner nur im Bilderbuch zu bestaunen, gingen die Kids richtig auf Tuchfühlung und erlebten Natur hautnah. Als Dank für den schönen Vormittag übermittelten sie später ein selbst gemaltes Bild. „Das ist eine schöne Erinnerung“, findet Hendrik Schmitz-Linneweber.
Bunte Hühnerschar gewöhnt sich in Sythen ein: Ab Ostern geht es auf die Wiese