Wie ein Samenkorn ist die Liebe zur Natur und ihren Geschöpfen bei Hendrik Schmitz-Linnewerber schon während seiner Kindheit gesät worden. „Ich bin oft nach der Schule zu einem Freund auf einen Bauernhof in Lippramsdorf gefahren und habe dort mitgeholfen“, erklärt der 26-jährige Sythener. Schon länger habe er mit dem Gedanken gespielt, sich eigene Hühner anzuschaffen. Als sich die Gelegenheit bot, an der Dorfstraße in Sythen ein geeignetes Grundstück zu pachten, überlegte er nicht lange.
Nach Wochen der Vorbereitung, in denen er mit Hilfe einen alten Bauwagen wieder auf Vordermann brachte und für die Bedürfnisse der Hühner umfunktionierte, durften vor zweieinhalb Wochen 15 Tiere endlich einziehen. Noch gackern sie ausschließlich in ihrem neuen Heim, um sich einzugewöhnen. Das ist bei Hühnern, die übrigens ziemlich intelligent sind, sehr wichtig.
Wenn die Schar ihre Hackordnung erfolgreich festgelegt hat und sich am neuen Standort zu Hause fühlt, geht es raus auf die Wiese. „Das wird wahrscheinlich an Ostern der Fall sein“, sagt Hendrik Schmitz-Linneweber. Zu der „bunten Truppe“, die er sich zugelegt hat, gehören verschiedene Rassen. „Königsberger, Lohmann braun, Sussex, Maran, Gold- und Blausperber“, zählt er auf.

Im Beruf beschäftigt sich der Sythener als Land- und Baumaschinenmechatroniker mit großen Geräten. In der Freizeit kümmert er sich nun ums Federvieh. Viel Zeit hat er für sein neues Hobby bereits investiert, aber die Pflegearbeit stellt für ihn einen stressfreien Ausgleich dar. „Für mich ist das hier wie Urlaub“, sagt Hendrik Schmitz-Linneweber und lässt seinen Blick über die grüne Wiese schweifen.


Zwischen einem Walnuss- und einem Kirschbaum auf dem Grundstück will er noch eine Blühwiese für Insekten anlegen. Seine Eltern Ise und Heiner sind gerade dabei, einen Kartoffelacker vorzubereiten. Mit sichtlichem Spaß helfen die Neffen von Hendrik Schmitz-Linneweber, Matti und Michel sowie einer ihrer Freunde, mit, Mist auf der dunklen Erde zu verteilen.

Der 26-Jährige findet es schön, wenn die Kinder bei Besuchen auf seiner Hühnerfarm Natur erleben und lernen, woher unsere Lebensmittel kommen. Seine Hühner fühlen sich offensichtlich schon so heimisch, dass sie mit dem Eierlegen begonnen haben.

Wenn alles gut läuft, rechnet er mit 13 bis 15 Eiern täglich. Diese sind ausschließlich für die Familie bestimmt. „Die gehen bei uns wohl weg“, lächelt Hendrik Schmitz-Linneweber. Die Oma backe sehr viel, auch seine Mutter und die Schwestern könnten die Eier gut gebrauchen.
