
© Benjamin Glöckner
Stunde der Wintervögel: Mehr Menschen als Vögel streifen den Meisenknödel
Mitmach-Aktion
Meisenknödel aufhängen, ans Fenster stellen und - warten. Der Nabu hat wieder zum Vögelzählen aufgerufen. Doch vor der Halterner Redaktion kann unsere Redakteurin lange warten.
Es waren traumhafte Voraussetzungen zum Vögelzählen am Donnerstagnachmittag. Die Sonne hat geschienen. Der Meisenknödel im Baum vor der Halterner Redaktion nur leicht im Wind geweht. Jetzt schlägt zum 12. Mal die Stunde der Wintervögel.
Vom 6. bis zum 9. Januar 2022 rufen der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland auf, vor ihrer eigenen Haustür eine Stunde lang Vögel zu zählen. Per App oder Telefon sollen die Vogeldaten dann direkt an den Nabu geschickt werden.
Klingt soweit simpel. Gleichzeitig ist es auch nützlich. „Die dabei gesammelten Daten sind für den Vogelschutz äußerst wertvoll, weil sie Aufschluss über den Zustand der heimischen Vogelwelt in unseren Siedlungen geben“, sagt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Je mehr Menschen mitmachen, desto genauer wird unser Bild.“
Eine Stunde lang Vögel zählen klingt simpel, braucht aber Glück
Ich wollte es mir ehrlicherweise leicht machen beim Vögelzählen. Also habe ich meine Handykamera ans Fenster gestellt und auf den Baum mit dem Meisenknödel gerichtet. Zeitraffer-Video an und nach einer Stunde: Film ab!
Spatz, Kohlmeise, Amsel oder wenigstens eine ganz normale Taube. Es muss doch endlich ein Vogel den Meisenknödel entdecken, dachte ich mir frustriert, nachdem ich das Video zum ersten Mal angeguckt habe. Nichts. Nicht ein einziger Vogel.
Ich habe noch mal ganz langsam Frame für Frame das Video angeschaut. Irgendwo muss doch etwas Tierisches zu sehen sein. Und siehe da! In einer Stunde sind fünf Hunde an der Halterner Redaktion vorbeispaziert. Leider kann ich das nicht in der App eintragen und an den Naturschutzbund schicken.
Im Mai schlägt die Stunde der Gartenvögel. Vielleicht habe ich dann mehr Erfolg.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
