
© Anne Schiebener
Nächste Generation: Sohn Mathias übernimmt Hof Koch in Haltern
Landwirtschaft
Hermann Koch hat seinen Hof in Haltern abgegeben. Jetzt übernimmt die nächste Generation. Sohn Mathias ist froh über die neue Verantwortung und schmiedet schon Pläne für die Zukunft.
Seit dem 1. Juli 2021 liegt Hof Koch in Haltern in den Händen von Mathias Koch. Der 30-Jährige freut sich über die neue Verantwortung. „Ich gucke da schon mit Respekt drauf. Es ist ein großer Schritt“, sagt er. „Aber das Größte ist wohl die Wertschätzung von meinem Vater, den Hof an mich abzugeben.“
Den Hof gibt es schon seit den 1880er-Jahren. Angefangen hat es mit Schafen. Danach wurde aus dem Bauernhof ein Mischbetrieb mit Schweinen, Kühen und Pferden. Ganz traditionell zur damaligen Zeit. 1985 hat Vater Hermann Koch den Hof erst gepachtet, dann übernommen.
Jetzt darf sich der Älteste seiner zwei Söhne beweisen. „Ich bin froh, dass Mathias den Hof übernommen hat“, sagt Hermann Koch. Mit der nächsten Generation kommen neue Instinkte, neue Motivationen, weiß der Vater. „Man sollte nicht zu lange warten mit der Übergabe an die Jüngeren.“

Heute betreibt Hof Koch in Haltern Ackerbau und eine Pferdepension. © Anne Schiebener
„Von klein auf bin ich mit der Landwirtschaft verbunden“
Mathias Koch hat Landwirtschaft studiert. Trotzdem ist der Hof nur sein Nebenerwerb. Hauptberuflich ist er anderweitig tätig. Die Arbeit auf dem Hof macht dem 30-Jährigen große Freude. „Von klein auf bin ich mit der Landwirtschaft verbunden. Da wäre es schlecht, wenn ich keinen Spaß daran hätte“, sagt Mathias Koch und lacht. „Man ist viel draußen, sitzt nicht nur im Büro. Und man sieht, wo die Produkte herkommen.“
Mittlerweile hat sich Hof Koch auf Ackerbau und Pferde beschränkt. Sie bieten eine Pferdepension an. „Das ist wie Wohnungen vermieten - nur für Pferde“, erklärt der 30-Jährige. Früher war das noch anders. Da hatten die Landwirte noch Kühe und Schweine. „Ich vermisse die Tiere schon“, sagt Mathias Koch. „Besonders, wenn man die leeren Ställe sieht.“

Seit mehr als 30 Jahren verkauft Familie Koch Tannenbäume vor Weihnachten. © Anne Schiebener
Seit mehr als 30 Jahren verkauft Familie Koch auch Weihnachtsbäume auf ihrem Hof. Angefangen hat Hermann Koch damit, als seine Frau Ulrike mit Mathias schwanger war. „Ich werde das nie vergessen“, sagt Hermann Koch und lacht. Die ersten Tannenbäume hat der Landwirt mit den Wurzeln in große Töpfe mit Wasser gestellt. Dann wollten die Leute aber doch Bäume ohne Ballen - und alle mussten wieder abgehakt werden.
Mittlerweile läuft der Baumverkauf wie am Schnürchen. Vier Tage vor Heiligabend waren die meisten Bäume schon weg. Nur noch ein kleiner Rest war am Hof Koch erhältlich.
Mathias Koch hat schon Pläne für die nächsten Schritte am Hof
Irgendwann einmal vom Hof wegzugehen, das kann sich Mathias Koch nicht vorstellen. „Das ist keine Option“, sagt er. „Der Hof wurde über Jahre aufgebaut. Papa, Opa und Uropa haben schon dafür gebrannt. Das ist nicht wie in eine neue Wohnung ziehen. Man kann den Hof nicht einpacken und mitnehmen.“
In Zukunft will Mathias Koch gemeinsam mit seiner Verlobten noch weiter in den Betrieb investieren, den nächsten Schritt machen. Der Landwirt hat schon eine ungefähre Vorstellung, wie der sein soll - spruchreif sind die Zukunftspläne aber noch nicht.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
