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Strom in Haltern: Nur 11,3 Prozent stammen aus erneuerbaren Energien
Ökostrom
Der Klimawandel schreitet fort, aber der Anteil regenerativer Energien (Sonne, Wind, Wasser) am Halterner Strommix ist nach wie vor relativ gering. Es gibt aber ökologischer Alternativen.
Der Anteil erneuerbarer Energien am heimischen Strommix ist noch immer nicht gerade sensationell hoch. Beim von den Halterner Stadtwerke angebotenen Strom macht er gerade 11,3 Prozent aus.
45,6 Prozent, also der bei Weitem größte Teil des angeboten Stroms, stammen aus der Erzeugung mit Braun- oder Steinkohle. An der Energieproduktion in NRW hat dieser Energieträger insgesamt noch immer einen hohen Anteil mit sogar 65 Prozent. Das zeigt eine Statistik des Statistischen Bundesamtes. Da fällt der Halterner Mix sogar um 20 Prozent „grüner“ aus.
Spezielle Ökostrom-Produkte
Der zweitgrößte Anteil des in Haltern angebotenen Stroms stammt aus der Kernenergie: 22,1 Prozent. 18,6 Prozent des hier verbrauchten Stroms wird aus Erdgas gewonnen, erst dann kommen regenerative Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie oder Strom aus Wasserkraft mit 11,3 Prozent. NRW-weit liegt ihr Anteil in der Erzeugung ähnlich: bei rund 12 Prozent. Die Zahlen für Haltern werden jeweils im November veröffentlicht, darauf weist Thomas Liedtke, der Sprecher der Halterner Stadtwerke hin.
„Neben dem „normalen“ Strom bieten wir Heimatstrom als Ökostrom-Produkt an“, so Thomas Liedtke weiter. „Die Quellen sind Wind-und Solaranlagen aus der Region, ergänzt durch Strom aus Wasserkraft.“ Die Quellen des Stroms aus regenerativen Energien weisen die Stadtwerke anhand eines Zertifikats der TÜV-Nord CERT GmbH nach. Es bescheinigt, dass der zur Versorgung mit „HalternStrom Wasserkraft“ eingekaufte Strom vollständig aus regenerativer Stromerzeugung stammt und CO2-neutral produziert wird.

Noch immer stammt der meiste Strom in Haltern aus der Kohleverstromung. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Mit dem zusätzlichen Angebot „HalternStrom Umwelt“ unterstützen die Stadtwerke außerdem den Ausbau der regenerativen Energieversorgung in Haltern. Der Ladestrom für die von den Stadtwerken in Haltern betriebenen Ladesäulen für E-Autos stammt zu 100 Prozent aus Ökostrom.
Kunden bestimmen die Nachfrage
Könnten die Stadtwerke von sich aus den Ökostromanteil erhöhen? Es gebe ja nur ein Leitungsnetz, deshalb verkauften alle Lieferanten physikalisch den gleichen Strom, so Thomas Liedtke. „Durch den Einkauf von regenerativ erzeugten Strommengen z.B. aus Wind- oder Wasserkraft gewährleisten wir, dass die entsprechenden Mengen in das Gesamtnetz eingespeist werden. Überprüft wird das jeweils durch Zertifikate. Theoretisch könnten wir auf diesem Weg unsere gesamte Strommenge aus regenerativen Quellen einkaufen. Das hätte aber entsprechende Auswirkungen auf den Preis. Aktuell kaufen wir so viel regenerativ erzeugten Strom ein, wie von unseren Kunden nachgefragt wird.“
Aus welchen Quellen in Nordrhein-Westfalen erzeugter Strom stammt, lässt sich übrigens stündlich aktuell beim LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) ablesen. Die Informationen finden sich beim Strommarktmonitoring NRW unter: www.energieatlas.nrw.de/site/strommarktmonitoring.
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
