Stiftungsexperte Bernd Andrick bringt neues Museum in Düsseldorf mit Haltern in Beziehung
Haus der Geschichte NRW
Im Düsseldorfer Regierungsviertel wird das „Haus der Geschichte Nordrhein Westfalen“ eingerichtet. Ein Halterner investierte viel geistige Arbeit in die Vorbereitungen zu diesem Museum.

Als Experte für Stiftungsrecht ist Prof. Dr. Bernd Andrick aus Haltern-Sythen immer wieder von Bund und Bundesländern gefragt. © Privat
Dass Landtag und Landesregierung Professor Dr. Bernd Andrick um Unterstützung baten, hat einen Hintergrund. Der frühere Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen (bis zur Pensionierung 2018) gilt seit seiner Promotion 1987 als Stiftungsrechtsexperte.
Seine Bücher sind Standardwerke des Stiftungsrechts, darüber hinaus hat er bei der Modernisierung des Stiftungsrechts die Bundesregierung vor dem Rechtsausschuss des Bundestages sachverständig vertreten sowie mehrere Bundesländer bei der Neufassung ihrer Stiftungsgesetze vertreten. Als es nun darum ging, die Grundlagen für das Haus der Geschichte zu schaffen, war seine Kompetenz erneut gefragt.
Er wurde zunächst gebeten, dem Landtag und der Landesregierung bei der Wahl der Rechtsform sachverständig zur Seite zur stehen. Das Ergebnis seiner Expertise war eine Stiftung des öffentlichen Rechts, für deren Errichtung in Nordrhein-Westfalen ein Gesetz erforderlich ist. Politik und Landesregierung entschieden sich genau für diesen Weg.
Museum stärkt das Geschichtsbewusstsein
Bernd Andrick hat nicht nur das Rechtsgutachten verfasst, sondern anschließend auch den Entwurf des Gesetzes fachlich und maßgeblich begleitet. Im Dezember wurde das Gesetz zur Errichtung der Stiftung „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ verabschiedet und damit der Weg für das neue Museum frei gemacht.
Zweck der Stiftung ist es, die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen, seine Vergangenheit, seine Entstehung und seine Entwicklung darzustellen und anschaulich werden zu lassen. Das geschieht unter dem Leitgedanken „Demokratie, Vielfalt, Wandel“. Ziel von Landtag und Landesregierung ist, so Bernd Andrick, das Geschichtsbewusstsein der Bürger, ihr Verständnis für das politische, das gesellschaftliche und das kulturelle Leben in NRW parteipolitisch neutral und zugleich auf der Höhe der wissenschaftlichen Forschung zu fördern.
Rotarier Bernd Andrick spricht von anspruchsvoller Aufgabe
Über seine arbeitsintensive Zeit sagt Prof. Dr. Bernd Andrick, Mitglied im Rotary Club Haltern am See: „Es war eine interessante, anspruchsvolle, zeitintensive Arbeit.“ Nun sind die Organe der Stiftung (unter anderem Kuratorium und Präsidium) personell zu besetzen und eine Satzung zu verabschieden. Ihr Entwurf, an dem der Halterner ebenfalls mitgewirkt hat, liegt bereits vor.

Der Behrens-Bau (M.) am Rheinufer in Düsseldorf ist im Besitz des Landes. Hier wird das „Haus der Geschichte NRW“ seine Heimat finden. © picture alliance/dpa
Die Idee, ein „Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen“ im ehemaligen Mannesmann-Gebäude (Behrens-Bau), fußläufig zum Landtag, einzurichten, findet der Jurist gut. „Es stärkt die Landesidentität“, ist er sicher. Das Museum soll schon im Laufe dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen und wird im Jahr 2021 zum 75-jährigen Jubiläum des Landes NRW einen ersten Höhepunkt erleben. Es wird eine ständige Ausstellung haben, die durch Wechselausstellungen sowie ein Informations- und Dokumentationszentrum ergänzt wird.
Politiker und Juristen rangen um Formulierungen
Bernd Andrick spricht im Rückblick der letzten 16 Monate von einer ausgezeichneten Zusammenarbeit mit dem Landtagspräsidenten André Kuper und den für die Errichtung des Museums zuständigen Politikern und weiteren Beteiligten. Beeindruckend sei vor allem der politische Konsens gewesen, der das für das Land bedeutsame Projekt so erfolgreich getragen habe. Der ehemalige Richter spürt schon ein wenig Stolz, wenn er bemerkt: „Wenn ich heute das Gesetz lese, sind mir alle Formulierungen sehr vertraut. Und mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Ein Hauch von Haltern findet sich in dem künftigen Museum wieder.“