
© Silvia Wiethoff
Steverbrücke: Die Vorentscheidung für ein neues Bauwerk ist gefallen
Steverbrücke
Die Weichen für den Neubau der Steverbrücke sind gestellt. Nur bis Juni kann ein Förderantrag gestellt werden. Die SPD fordert trotzdem mehr Zeit für die Beteiligung der Bürger.
In Sachen Neubau der Steverbrücke am Walzenwehr ist am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss, der als Gremium mit weniger Mitgliedern in der Corona-Pandemie den Rat ersetzt, eine wichtige Vorentscheidung gefallen. Nach längerer Diskussion fiel ein Beschluss zur Vorzugsvariante.
Bis Juni soll die Variante „Schrägseilbrücke in Stahlbauweise mit geneigten Pylonen“ berechnet werden. Elf Mitglieder des Ausschusses (CDU, Grüne, WGH und FDP) stimmten für diese Lösung, bei Stimmenthaltung der SPD (3). Den Grünen war bei der Entscheidung wichtig, dass es sich noch nicht um einen endgültigen Bau- und Finanzierungsbeschluss handelt. Dieser werde erst gefasst, „wenn die Zahlen belastbar sind“, erklärte Dr. Hannes Müller. Noch einmal betonte er, dass die Grünen bei der weiteren Planung Informationen zur Kompensation von Treibhausgasen (CO2-Äquivalente) erwarten.
Es wird nur eine Neubauvariante berechnet
Die SPD wollte den Beschluss nicht unterstützen, weil ihr die Argumente der Verwaltung nicht ausreichen. „Die Sanierung der Brücke wurde teuer und ein Neubau schön geredet“, sagte Fraktionsvorsitzende Beate Pliete. Wenn nur eine Neubauvariante berechnet werde, könne auch kein Vergleich zwischen verschiedenen Lösungen angestellt werden. „Wir hätten uns mehr Bürgerbeteiligung und einen Architektenwettbewerb gewünscht“, erklärte sie.
Die Verwaltung hat mehrfach betont, dass ein Förderantrag für einen Brückenneubau bis spätestens 1. Juni eingereicht werden müsse. Eine Förderung von bis zu 95 Prozent der Kosten könnte möglich sein. Aufgrund des Aufwands könne nur eine Variante bis zur Abgabe eines Förderantrags berechnet werden.
Bürgermeister Andreas Stegemann sagte in Richtung SPD, dass ein Architektenwettbewerb weitere Kosten verursachen würde. CDU-Fraktionsvorsitzender Hendrik Griesbach kritisierte, die SPD stelle „ihre Behauptungen einfach in den Raum“. „Wir möchten bald einen Ersatz für die Steverbrücke haben und nicht erst in 15 Jahren“, fügte er hinzu.
Die Entscheidung war eine optische Frage
Anfang März waren die beiden Neuvarianten, die in die engere Wahl genommen worden waren, im Ausschuss Bauen und Digitales vorgestellt worden. Die Fachwerkbogenbrücke in Stahlbauweise konnte sich nicht durchsetzen. Laut Ingenieurbüro sind beide vorgestellten Varianten gleichwertig, eine Entscheidung sei deshalb nur eine optische Frage. Die Kosten werden für beide Ausführungen auf 2,2 Millionen Euro geschätzt.
Eine endgültige Entscheidung über den Brückenbau soll fallen, wenn die Kostenschätzung der Vorzugsvariante vorliegt.
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