Stever-Lippe-Passage in Haltern Die Entscheidung des Kreistags fällt im März

Der Kreistag entscheidet bald über die Stever-Lippe Passage
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Seit Jahren ist der Radweg Stever-Lippe-Passage, der die Papenbrück- mit der Wasserwerkstraße verbinden soll, in der Planung, aber auch in der Schwebe. Weil zuletzt der Naturschutzbeirat des Kreises von seinem Widerspruchsrecht gegen den Bau Gebrauch machte, geht das Projekt nunmehr in seine womöglich spannende finale Phase.

Letztendlich wird der Kreistag über die Verwirklichung der 400 Meter langen Radverbindung entscheiden, für die sich eine Bürgerinitiative in Haltern starkmacht. Der Ausschuss für Klima, Nachhaltigkeit und Umwelt befasst sich am Mittwoch, 26. Februar, ab 14 Uhr im Kreishaus, Großer Sitzungssaal, mit dem Thema. Die Entscheidung obliegt dann dem Kreistag, der am Montag, 17. März, ab 9 Uhr im Großen Sitzungssaal im Kreishaus tagen wird.

Probleme ergeben sich daraus, dass die Rad-Passage in einem etwa 100 Meter langen Teilstück das dortige Fauna-Flora-Habitat-Naturschutzgebiete (FFH) an seiner Außengrenze berühren würde. FFH-Gebiete gelten als absolut schützenswert, jegliche Umweltbelastungen sollen von ihnen fern gehalten werden.

Durch die geplante Errichtung eines Baubetriebshofes des Lippeverbandes an der Wasserwerkstraße in unmittelbarer Nähe des FFH-Gebietes erfährt diese Sachlage allerdings eine erweiterte Perspektive. Das Gelände grenzt an das Naturschutzgebiet und allein der zu erwartende Kfz-Verkehr im Bereich des Betriebshofes stelle eine Belastung für die Umwelt und für das FFH-Gebiet dar. Darauf hat die BI Stever-Lippe-Passage bereits 2023 hingewiesen.

Karte mit dem Ausmaß des FFH-Gebietes
Die Karte aus den Naturschutzinformationen NRW zeigt schraffiert das FFH-Gebiet, das im Bereich der Papenbrückstraße vom neuen Radweg berührt würde, und den Standort des vom Lippeverband geplanten Baubetriebshofes (Kreuz). © Screenshot

Dagegen soll der neue Radweg gerade zu einem Mehr von nachhaltigem Verkehr und damit einer Entlastung der Umwelt sorgen. Zuletzt hatte der Lippeverband mitgeteilt, dass er bis spätestens März einen Bauantrag für den neuen Betriebshof in Haltern einreichen will.

Hoffen auf Zustimmung

Die Kreisverwaltung werde bei diesem Verfahren zwar beteiligt, es sei aber keine Genehmigung durch den Kreis erforderlich, ließ die Pressestelle auf Anfrage wissen. Über den landschaftspflegerischen Begleitplan entscheidet in diesem Fall die höhere Naturschutzbehörde der Bezirksregierung Münster.

Aus Sicht der Kreisverwaltung sind die Verfahren für die Stever-Lippe-Passage und den Baubetriebshof des Lippeverbandes nicht vergleichbar. Das sehen die Befürworter des Radweges allerdings ganz anders. Sie hoffen jetzt auf einen positiven Beschluss der Politiker im Kreistag, damit der Radweg nach mehr als vierjähriger Diskussion verwirklicht werden kann.