
© Jürgen Wolter
Sternsinger wieder unterwegs in Haltern - diesmal unter besonderen Vorzeichen
Sternsinger
In vier Halterner Gemeinden zogen die Sternsinger am Wochenende wieder von Tür zu Tür. Darüber freuten sich die Bürger, aber es war trotzdem einiges anders als sonst.
Bei Temperaturen um die null Grad und glatten Straßen zogen sie am frühen Samstagmorgen los: 43 Kinder und Jugendliche aus Hullern machten bei der diesjährigen Sternsingeraktion mit. In den Gemeinden St. Andreas, St. Lambertus und St. Laurentius gingen die Sternsinger am Samstag von Tür zu Tür, um ihren Segen zu bringen. In der Gemeinde St. Antonius waren die jungen Könige und Sternenträger am Sonntag unterwegs.
Die anderen Halterner Gemeinden hatten sich entschieden, wie im vergangenen Jahr in den Kirchen sowie an verschiedenen weiteren Stellen Spendentütchen inklusive Segensaufkleber auszulegen, die zur Unterstützung der Aktion verwendet wurden. In manchen Gemeinden wurden die Tütchen auch in die Briefkästen verteilt. Weiterhin gab es die Möglichkeit, online zu spenden.
Sternsinger stoßen auf große Spendenbereitschaft
In Hullern waren unter anderem Nele, Maja, Hanna und Katharina zu Fuß unterwegs, um an den Haustüren am Dorfrand zu klingeln. Die vier gehören zu den Messdienern der Gemeinde und haben schon mehrere Sternsingereinsätze in den vergangenen Jahren hinter sich. „Leider konnten wir ja im vergangenen Jahr wegen Corona gar nicht gehen, deshalb finden wir es gut, dass das in diesem Jahr wieder möglich ist“, sagt Nele.

Nele, Hanna, Maja und Katharina beim Sternsingereinsatz in Hullern. © Jürgen Wolter
Dass es kalt und oft nass ist Anfang Januar, daran sind die vier gewöhnt. In diesem Jahr stießen sie auf viele freundliche Haushalte, bei denen sie willkommen geheißen wurden. Insgesamt, das berichten Gemeindemitarbeiter aus verschiedenen Gemeinden, sei die Spendenbereitschaft der Menschen gewachsen. Und viele seien auch froh, dass die Sternsinger wieder vor der Tür stehen.
Trotzdem war 2022 einiges anders als sonst. Der Text des Sternsingerliedes wurde nur aufgesagt und nicht gesungen. „Beim Singen werden noch mehr Aerosole frei, das wollen wir verhindern“, sagt Pastoralreferent Gregor Coerdt, der die Sternsinger in Hullern nach einer kurzen Segnung auf die Reise schickte.

Pastoralreferent Gregor Coerdt segnete in Hullern 43 Kinder zur Sternsingeraktion. © Jürgen Wolter
An den Türen trugen alle Masken, nur unterwegs konnten sie sie mal kurz abnehmen. Alle hatten sich getestet oder testen lassen. Bei der Aktion Dreikönigssingen 2022 stellten die Sternsingerinnen und Sternsinger das Thema Gesundheitsversorgung unter dem Motto „Gesund werden - gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ in den Mittelpunkt. Die Beispielländer der Aktion sind Ägypten, Ghana und der Südsudan.
„Gesundheit betrifft uns alle“
Die Kinder machen dabei als Heilige Drei Könige auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam. In vielen Ländern des Globalen Südens ist die Kindergesundheit aufgrund schwacher Gesundheitssysteme und fehlender sozialer Sicherung stark gefährdet. In Afrika sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung, Lungenentzündung, Malaria und anderen Krankheiten, die man vermeiden oder behandeln könnte. Die Folgen des Klimawandels und der Corona-Pandemie stellen zusätzlich eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar.

20+C+M+B+22 schreiben die Sternsinger an die Häuser: „Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus“. © Jürgen Wolter
„Gesundheit betrifft uns alle“, sagte Gregor Coerdt in Hullern. „Die Corona-Pandemie hat uns allen deutlich vor Augen geführt, was für ein hohes Gut Gesundheit ist, und wie wichtig es ist, dass wir alles dafür tun, sie zu schützen und zu erhalten, nicht nur hier bei uns, sondern auf der ganzen Welt.“ Die Sternsinger haben am Wochenende in Haltern ihren Beitrag dazu geleistet.
Auch rund um St. Laurentius waren die Sternsinger unterwegs. Wir waren mit der Videokamera dabei:
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
