Steigender Lippe-Pegel in Haltern: Lippeverband kontrolliert engmaschig

© Jürgen Wolter

Steigender Lippe-Pegel in Haltern: Lippeverband kontrolliert engmaschig

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Aufgrund der gefallenen Regenmengen ist der Lippe-Pegel in den vergangenen 24 Stunden um nahezu drei Meter gestiegen. Beim Lippeverband beobachtet man die Lage intensiv.

Haltern

, 15.07.2021, 12:57 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Lippeverband kontrolliert die Lippe derzeit engmaschig. Aufgrund heftiger Starkregenfälle in Teilen des Lippe-Gebiets bekomme die Lippe aktuell immer mehr Wasser, teilte Anne-Kathrin Lappe am Donnerstag mit. Auch aus den Nebenläufen fließe mehr Wasser zu. Wellen aus dem Oberlaufen von Hamm aus zeichneten sich beispielsweise nun nach und nach an den Pegelständen der Lippe ab.

Aktuelle Wasserstandsvorhersagen

  • Während die Lippe naturgemäß eher langsam steigt, waren die Auswirkungen des langanhaltenden Starkregens an Nebenläufen, Pumpwerken und Hochwasserschutzanlagen im Lippeverbandsgebiet deutlich zu spüren. Pumpwerke unter anderem in Bönen, Bergkamen, Dorsten und Hamm liefen unter Volllast und zahlreiche Hochwasserrückhalteanlagen waren komplett eingestaut.
  • Regelmäßig aktualisierte Wasserstands- und Niederschlagsvorhersagen erhalten Interessierte unter folgendem Link: www.eglv.de/niederschlag-und-pegel/.
  • Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um.

Der Lippepegel in Haltern hatte am Mittwochmittag zunächst noch bei 1,30 Meter gelegen, war bis zum frühen Abend auf 1,82 Meter und bei anhaltendem Regen dann kontinuierlich weiter gestiegen. „Es sind auch wieder neue Gewitter angesagt“, meinte Lappe. Am Donnerstagnachmittag (17.30 Uhr) betrug der Pegelstand 4,24 Meter. Vorsorglich wurde die Lippe-Fähre aus Sicherheitsgründen außer Betrieb genommen. Anne-Kathrin Lappe beruhigt aber auch: „Wir können uns gut vorbereiten.“

Auenbereiche als Pufferzone

Die Sprecherin des Lippeverbands weist auf die Auenbereiche der Lippe hin. Bei Hochwasser dienten diese als Pufferzone - „sie sind sozusagen Parkplätze für das Wasser“. Staue sich dort das Wasser, müsse niemand beunruhigt sein - „das ist so gewollt“. Lappe prognostiziert, dass die Lippeauen in den kommenden Tagen mancherorts überströmt werden.

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Aber auch die Deiche an der Lippe werden durch die Teams aus dem Betrieb engmaschig kontrolliert und erste Vorsorgemaßnahmen je nach Pegelstand eingeleitet. So müssen unter anderem je nach Strömungsgeschwindigkeit die Lippe-Fähren gesichert werden.

Hochwasseralarm, höchste Stufe ab Sechs-Meter-Pegelstand

Ab 5,50 Meter ruft der Lippeverband die Stufe 1 des Hochwasseralarms aus. Dann werden die Mitarbeiter in Bereitschaft versetzt, erste Einsatzorte besprochen. Erst ab einem Pegelstand von sechs Metern und Stufe 2 werden die Mitarbeiter aktiv: Wege werden gesperrt, Behörden, Anlieger und Landwirte informiert sowie Kontrollgänge am Deich durchgeführt.

In Dorsten galt am Donnerstagabend bereits Stufe 1.