
© Anne Schiebener
Station 1: Nachtwächter mussten trinkfreudige Halterner heimleuchten
Digitale Nachtwächterführung
Hört, hört ihr Leute! Die städtischen Nachtwächter rufen zu ihrem Rundgang durch Haltern auf. In dieser Serie begleiten wir sie mit der Kamera. Heute: Nachtwächter Paul über die Entstehung Halterns.
Die erste Station der digitalen Nachtwächterführung ist am Brunnen auf dem Markplatz, zwischen der Sixtuskirche und dem Alten Rathaus. Wenn der Nachtwächter losging, dann hörte sich das meist so an: „Hört ihr Leut und lasst euch sagen. Schon sechs Mal hat die Glock geschlagen. Nun zündet eure Lichter an, jede Frau und jeder Mann.“
Die Tradition der Nachtwächter geht lange zurück. Früher waren sie der lange Arm des Ordnungsamtes und der Vorreiter der Feuerwehr. Sie sorgten nachts für Sicherheit und Ordnung. Mit seinem Horn machte der Nachtwächter auf Gefahren in der Stadt aufmerksam.
Redewendung „jemanden heimleuchten“ kommt von Nachtwächtern
Es kam jedoch auch vor, dass der Nachtwächter die Bürger in der Stadt, die am Abend über ihren Durst getrunken hatten, nach Hause leuchten musste. „Wenn der Nachtwächter jemanden entdeckt hatte, der voll war, voll mit Schnaps, dann nahm er seine Laterne und leuchtete ihm Heim“, erzählt Nachtwächter Paul. „Und die Halterner waren ja bekannt dafür, dass sie gerne einen mochten.“
Deswegen war der Nachtwächter nicht nur mit einem Horn ausgestattet, sondern ebenfalls mit einer Laterne und bewaffnet mit der Hellebarde.
- Die Nachtwächterführung kann normalerweise auf der Internetseite der Stadt Haltern gebucht werden.
- Altstadtführung mit dem Nachtwächter (1-1,5 Std.)
- Termine: Oktober - März
- Teilnehmer/-innen: max. 25 Personen
- Preis pro Gruppe: 59,00 €
- Extra: Nachtwächterschmaus
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
