So geht die Halterner Stadtverwaltung mit dem Gendern um

© Benjamin Glöckner

So geht die Halterner Stadtverwaltung mit dem Gendern um

rnAnsprache der Geschlechter

Alle Geschlechter sichtbar oder hörbar machen und sich zu einer vielfältigen Gesellschaft bekennen - das ist das Ziel von Gendern. Wir haben gefragt, wie die Stadtverwaltung damit umgeht.

Haltern

, 31.08.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Bürger*innen, BürgerInnen, Bürger_Innen, Bürger:Innen - vier Schreibweisen gelten jetzt für die richtige Ansprache der Geschlechter. Gendern nennt man das. Für die einen ist es ein Schritt zur Gleichberechtigung, für andere ein Verhunzen der Sprache.

Gendern soll verhindern, dass Vorurteile entstehen oder sich Menschen ausgegrenzt fühlen. Die Anrede soll gerechter werden. Vor allem das Sternchen steht für die Vielfalt der Geschlechter. Damit sollen auch Menschen angesprochen werden, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen. In Briefen der Stadt aber werden Bürgerinnen und Bürger das Sternchen nicht finden.

Gebrauch geschlechtergerechter Sprache gehört zum Alltag

Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier sagt: „Die Stadt Haltern am See nutzt für alle Dokumente und den gesamten Schriftverkehr eine möglichst geschlechtergerechte Sprache. Dabei schreiben wir in der Regel sowohl die männliche als auch die weibliche Form vollständig aus.“ Alle städtischen Stellenanzeigen sind außerdem mit dem Hinweis „männlich/weiblich/divers“ (m/w/d) versehen.

Gleichberechtigung wird durch Handeln erreicht, sagt Bürgermeister Andreas Stegemann.

Gleichberechtigung wird durch Handeln erreicht, sagt Bürgermeister Andreas Stegemann. © Ingrid Wielens

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört die Nutzung der geschlechtergerechten Sprache zum Alltag dazu und wird dementsprechend mit einer großen Selbstverständlichkeit praktiziert, betont Sophie Hoffmeier. Aus der Bürgerschaft gab es dazu bislang keine Einwände.

Haltung soll in Schreiben und Reden deutlich werden

Bürgermeister Andreas Stegemann betont, er stehe voll hinter der Botschaft der Gleichberechtigung, sehe aber die gültigen Rechtschreibregeln und auch die Lesbarkeit von Texten nicht als Widerspruch dazu.

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„Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird nicht durch ein Sternchen erreicht, sondern durch entsprechendes Handeln.“ Selbstverständlich solle diese Haltung, so versichert er, auch in seinen Schreiben und Reden deutlich werden.

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