Die Silbersee-Solaranlage in Haltern feiert Geburtstag. Vor einem Jahr wurde der Schalter von Deutschlands größter schwimmender PV-Anlage umgelegt. „Wir sind vollstens zufrieden“, sagt Daniel Duric, der das Werk der Quarzwerke in Haltern leitet.
Die Quarzwerke haben mit ihrer schwimmenden Solaranlage ein Vorzeigeprojekt geschaffen. 75 Prozent des erzeugten, grünen Stroms fließt in das eigene Unternehmen. Der Rest wird in das öffentliche Netz eingespeist.
Daniel Duric nennt konkrete Zahlen: „Wir haben in Summe 2,7 Millionen Kilowattstunden Strom produziert. Von dem Strom, der uns am Wochenende zur Verfügung steht, haben wir zusätzlich den Jahresbedarf von 225 Halterner Haushalten gedeckt.“
Quarzwerke noch nicht autark
Noch sind die Quarzwerke aber nicht autark. Deswegen soll noch mehr kommen. „Konkrete Planungen gibt es noch nicht“, sagt Daniel Duric. Die Vergrößerung der jetzigen Solaranlage oder der Neubau einer weiteren Anlage stehen im Raum.

Dazu können auch andere Wasserflächen ins Auge gefasst werden. Der Silbersee I „wäre denkbar“, sagt Duric, ohne sich zu sehr in die Karten schauen zu lassen. Neben Solaranlagen wären ebenfalls andere klimafreundliche Energiequellen denkbar. „Windkraftanlagen in der Nähe zu unserem Standort werden aktuell geprüft“, sagt der Werksleiter.
Von dem Pilotprojekt der Quarzwerke haben auch andere Firmen, Verbände und Träger mitbekommen. „Es herrscht ungebrochenes Interesse“, sagt Duric. Deswegen könnte der Superlativ auf dem Silbersee III bald in Gefahr sein.
In „wenigen Monaten“ soll eine noch größere schwimmende PV-Anlage in Betrieb genommen werden. „Es ist durchaus möglich, dass wir zwischenzeitlich mal nicht die Größten sind“, sagt Daniel Duric, „aber danach dann wieder. Wir wollen die Größten bleiben.“
Potenzial nicht ausgeschöpft
Ralf Köpke vom Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) NRW sieht bundesweit deutlich mehr Potenzial in schwimmenden Solarparks. „Das kann es nicht sein!“, sagt er. Doch mit den aktuellen Regularien der Politik ist das derzeit nicht möglich.

Auflagen aus dem Wasserhaushaltsgesetz sind Anfang des Jahres mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz kombiniert worden. Danach dürfen nur 15 Prozent der Gewässerfläche von schwimmenden PV-Anlagen bedeckt sein, die wiederum mindestens 40 Meter Abstand zum Ufer haben müssen.
Für viele würde sich das wirtschaftlich nicht rechnen. „Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen“, fordert Ralf Köpke deutlich.
Ein Video von der Solaranlage sehen Sie online auf halternerzeitung.de
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