„Sehr emotional und wirklich gut“ - Konzert mit „Fidele Tants“ in Sythen
Klezmer-Konzert
Das Halterner Ensemble „Fidele Tants“ legte bei seinem Konzert am Sonntag in Sythen besonderen Wert auf die Präsentation der widersprüchlichen Stimmungen der jüdischen Klezmer-Musik.

Das Klezmer-Ensemble "Fidele Tants", bestehend aus (v.l) Kalli Feldkamp, Bernd Höhne, Sabine Höhne sowie David Schütz und Bernd Sommer, gab am Sonntag ein Konzert in Sythen. © Horst Lehr
Am Sonntagnachmittag fand im Sythener Gemeindezentrum St. Joseph das mit Spannung erwartete Klezmer-Konzert des Halterner Ensembles „Fidele Tants“ statt. Unter dem Motto „Klezmer märchenhaft“ nahmen die Musiker Bernd Sommer und David Schütz (Klarinette), Sabine Höhne (Geige), Kalli Feldkamp (Kontrabass) und Bernhard Höhne (Klavier) die Konzertgäste mit auf eine musikalische Reise auf den Spuren heimatlos gewordener, osteuropäischer Juden.
„Jiddische Geschichten“ zur Auflockerung
Zur Auflockerung verlas Geigerin Höhne zwischen den einzelnen Programmteilen „Jiddische Geschichten“ und Schütz warb nach einer kurzen Einleitung zum Konzertverlauf um Spenden für das Halterner Präventionsprojekt „pro anima“ für Kinder von psychisch und oder suchtkranken Eltern.
Bei ihrer Darbietung legten die Musiker besonderen Wert auf die Wiedergabe der widersprüchlichen Stimmungen der Klezmer-Musik, die aus einer uralten jüdischen Volksmusiktradition mit weltlicher, nicht liturgischer Musik entstanden ist. Dazu gehören sowohl Melancholie und Verzweiflung, aber auch die überschäumende Lebensfreude bis hin zu einem schon fast spitzbübischen Humor, der das damalige Leben der Menschen mitgeprägt hat.
Wechselspiel der Stimmungen
Dieses Wechselspiel zeigte das Ensemble im Konzertverlauf immer wieder auf ihre eigene, ganz spezielle und gefühlvoll vorgetragene Weise. Wie zum Beispiel mit dem eher rhythmischen Stück „Tangissimo“ und der nachfolgenden traditionellen jüdischen Hymne zum Schabbat-Fest „Hine Mah Tov“. Mit dem Stück „Barvot Hanagev“ erzählten sie zunächst vom harten und entbehrungsreichen Leben der Siedler in der Wüste Negev und ließen danach mit „The Silver Crown“ aber auch muntere Klänge aus der Budapester Klezmerszene erklingen.
Dabei zeigten die Musiker im ständigen Wechsel von kurzen Geigen und Klarinettensolos einzeln ihre individuellen Fähigkeiten, um diese aber danach wieder in das gemeinsame vom Klavier begleitete Instrumentalspiel einzubringen. So spielte Feldkamp den Kontrabass mal mit und mal ohne Bogen, die beiden Klarinettisten unterstützten sich gegenseitig und Höhne berührte mit ihrem intensiven Geigenspiel ein ums andere Mal die Herzen der Zuhörer.
Besondere musikalische Intensität
So gelang es den Musikern über den gesamten Konzertverlauf, die besondere musikalische Intensität der Klezmer-Musik zu transportieren.
Konzertbesucherin Barbara Schrief zeigte sich sehr berührt von der Musik: „Das war sehr emotional und wirklich gut.“ Hermann Ast aus Sythen ergänzte: „Dieses harmonische Konzert hat mir ausgezeichnet gefallen.“
Am Ende spendeten die begeisterten Zuhörer starken Applaus, für den sich das Ensemble nach insgesamt zwölf vorgetragenen Stücken mit einer Zugabe bedankte.