Schutz vor Überflutungen: Stadt Haltern entwickelt nun ein Konzept

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Schutz vor Überflutungen: Stadt Haltern entwickelt nun ein Konzept

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Die Starkregen-Gefahrenkarte der Stadt Haltern liegt vor. Jetzt werden Ideen entwickelt, wie die Stadt in Problembereichen reagieren will. Eine konkrete Schutzmaßnahme ist bereits formuliert.

Haltern

, 26.07.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Nach der Veröffentlichung der Starkregen-Gefahrenkarte auf ihrer Webseite befindet sich die Stadt Haltern jetzt in der Konzept- und Bedarfsplanung. Wie Sprecherin Sophie Hoffmeier mitteilte, werden die sogenannten Fokusräume in jedem Ortsteil definiert. „Bei den Fokusräumen handelt es sich um Orte, die ein erhöhtes Schadenspotenzial aufgrund von weitläufigen Überflutungen aufweisen“, erklärt Hoffmeier auf Anfrage.

Aktuell befinden sich demnach 31 Fokusräume im Handlungskonzept. Dieses allerdings werde noch von der Dr. Pecher AG ausgearbeitet. Das Ingenieurbüro für Wasser-, Abwasser- und Infrastrukturprojekte aus Erkrath hatte auch das Auskunftsinformationssystem (AIS) in Form der Starkregen-Gefahrenkarte entwickelt. Darauf kann jeder Bürger erkennen, in welchem Umfang sein Haus oder Grundstück von Starkregen-Ereignissen betroffen wäre. Zwei Starkregen-Szenarien - Index 6 (außergewöhnlicher Starkregen) und 10 (Extremer Starkregen) - wurden dabei berechnet.

Fluttor an der Unterführung Bossendorfer Damm

Zu jedem Fokusraum sollen nun konkrete Maßnahmen angedacht und formuliert werden. Je nach Beschluss gehe es dann nach und nach an die Umsetzung, so Hoffmeier weiter. Die Unterführung Bossendorfer Damm führte die Stadtsprecherin als Beispiel an: „Hier wird als konkrete Maßnahme über ein Fluttor nachgedacht“, teilte sie mit. Abzuklären wären allerdings noch die Dimension, die Kosten und Randdaten zum Bau und zur Finanzierung. Man sei auf einem guten Weg, aber erst „am Beginn einer langen Planung“.

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Die Starkregen-Gefahrenkarte soll den Halterner Bürgern dabei helfen, über gezielte Objektschutzmaßnahmen an ihren Gebäuden oder Grundstücken nachzudenken. „Starkregenrisikomanagement sollte individuell auf die eigene Ausgangslage angepasst“, betont die Stadt. Es gebe eine Vielzahl an Optionen und Maßnahmen, die jeder ergreifen könne. Die Stadt macht aber auch deutlich: „Die Bewältigung derartiger Ereignisse stellt eine kommunale Gemeinschaftsaufgabe dar, die von der Stadt alleine nicht geleistet werden kann.“

SCHWACHSTELLEN UND LÖSUNGEN

  • Aufstauendes Sickerwasser kann durch die Kellerwände eindringen. Außerdem kann es durch einen Rückstau in der Kanalisation zu Überflutungen von Kellerräumen kommen, wenn kein geeigneter Rückstauschutz vorhanden ist.
  • Oberflächlich abfließendes Wasser kann unter Tür- und Fensteröffnungen eindringen.
  • Lichtschächte, tief liegende Garagen und Kelleraußentreppen sind problematisch.
  • Verstopfte Dachrinnen und Fallrohre sind eine potenzielle Quelle für Überschwemmungen.
  • Kurzfristige Maßnahmen können Erdverwallungen und Türsperren sein. Sandsäcke stellen eine schnelle und kostengünstige Lösung dar, um Wasser abzuhalten. Mit Tauchpumpen kann aufgestautes Wasser abgepumpt werden.
  • Weitere Möglichkeiten sind druckdichter Kellerfenster, Versickerungsmulden und Zisternen zur Regenwasserrückhaltung. Aufkantungen schützen Kelleraußentreppen und Lichtschächte.
  • Das Team des Eigenbetriebs Stadtentwässerung steht unter der Telefonummer Nummer 02364/933 347 beratend zur Seite.