Seit Abteilungsleiterin Sandra Stenert ihren Hund "Emma" mit in die Einrichtung bringt, ist dieser der Star im Haus.

Seit Abteilungsleiterin Sandra Stenert ihren Hund „Emma“ mit in die Einrichtung bringt, ist dieser der Star im Haus. © Jürgen Wolter

Schäferhundmischling „Emma“ ist der Star im Haus in der Freiheit

rnAlle lieben „Emma“

Seit Leiterin Sandra Stenert ihren Schäferhundmischling „Emma“ in die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen mitbringt, wollen auch die Bewohner ihn nicht mehr missen.

Haltern

, 23.08.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Emma“ ist allen ans Herz gewachsen. Der Schäferhundmischling gehört inzwischen zum festen „Mitarbeiterstab“ im Haus in der Freiheit. In der Einrichtung des diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen leben 24 Bewohnerinnen und Bewohner mit unterschiedlichem Grad von Behinderungen in zwei Wohngruppen.

„Emma ist ein Straßenhund aus Rumänien, wir haben sie über die Organisation SOS Dogs Romania bekommen, die hilfsbedürftige Straßenhunde aufnimmt und Hunde von Tötungsstationen rettet“, berichtet Sandra Stenert. Sie ist Abteilungsleiterin des Hauses, zusätzlich auch noch für die Wohngruppe der Diakonie Im Wienäckern in Haltern zuständig.

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„Emma ist kein Therapiehund, sie ist einfach nur da.“

Vor eineinhalb Jahren nahm sie Emma zu sich. „Sie war zunächst verängstigt, aber ich habe schnell gemerkt, dass sie ein sehr friedlicher und umgänglicher Hund ist“, sagt Sandra Stenert. Nachdem sich die Ängste nach und nach gelegt hatten, nahm sie Emma dann auch zu ihrer Arbeit in das Haus in der Freiheit mit. „Sie ist kein ausgebildeter Therapiehund, sie ist einfach nur da“, sagt Sandra Stenert.

Dass Emma da ist, das haben auch die Bewohnerinnen und Bewohner inzwischen registriert. „Sie ist sehr lieb“, findet Beate Rensing, die schon lange in der Einrichtung lebt und sich hier sehr wohlfühlt. Und auch Frank Müller mag den Hund. „Es ist immer toll, wenn er da ist“, sagt er.

Die Bewohner Frank Müller und Beate Rensing freuen sich, dass auch Sandra Stenerts Hund "Emma" jeden Tag in der Einrichtung ist.

Die Bewohner Frank Müller und Beate Rensing freuen sich, dass auch Sandra Stenerts Hund „Emma“ jeden Tag in der Einrichtung ist. © Jürgen Wolter

Die beiden Bewohner des Hauses sind in den Werkstätten des diakonischen Werkes beschäftigt. Frank Müller arbeitet in Wulfen, macht dort kleine Montagen und ist bei der Verpackung von Waren eingesetzt. Beate Rensing arbeitet in der Werkstatt am Schacht 6 in Marl in der Küche. Sie wird täglich mit dem Shuttle-Bus abgeholt, Frank Müller fährt mit dem öffentlichen Bus nach Wulfen.

Bewohner sind im Ortsteil unterwegs

Er ist viel in der Freiheit unterwegs, geht auf den Fußballplatz und findet auch die Schützenfeste in der Freiheit toll. Beate Rensing liebt vor allem die Ruhe des Hauses direkt am Ortsrand. Zusammen sind beide oft auch auf Spaziergängen unterwegs.

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„Die Bewohner beteiligen sich nach ihren unterschiedlichen Möglichkeiten auch an Aktivitäten hier im Haus“, sagt Sandra Stenert. Dazu gehört das gemeinsame Kochen und Essen. Auch Sommerfeste sind sehr beliebt, „Und es gibt gemeinsame Urlaube, Ausflüge und Reisen. Das kann in kleinen Gruppen sein, es gibt aber gelegentlich auch eine 1 : 1 Betreuung“, so Sandra Stenert. So war kürzlich ein Mitarbeiter mit einem Bewohner für ein paar Tage auf Helgoland.

Solche Angebote aufrechtzuerhalten, wird aber zunehmend schwieriger. Auch im Haus in der Freiheit herrscht Personalmangel. „Wie viele andere auch haben wir zurzeit Vakanzen“, sagt Sandra Stenert. Auch Praktikanten und junge Leute, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren wollen, sind willkommen.

„Emma“ hilft auch bei Bewerbungsgesprächen

Diesen Weg ist Anouschka Rottau gegangen, die neu im Haus in der Freiheit angefangen hat. Sie hatte zunächst ein FSJ in der Diakoniewerkstatt in Recklinghausen absolviert, dann noch ein Jahr als pädagogische Mitarbeiterin gearbeitet und inzwischen ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin absolviert. „Im FSJ habe ich gemerkt, dass dies die Berufsrichtung ist, in die ich gehen möchte“, sagt sie.

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Sandra Stenert hofft, dass weitere junge Leute sich melden, aber auch ältere Quereinsteiger sind willkommen. Bei den Bewerbungsgesprächen ist dann übrigens häufig auch Hündin „Emma“ dabei. „Sie nimmt den Bewerbern meist ihre Nervosität“, sagt Sandra Stenert, „Wenn sie erst den Hund streicheln können, dann lässt meist auch die Nervosität nach“. „Emma“ ist eben vielseitig verwendbar und wird im Haus in der Freiheit auf vielen Feldern eingesetzt.