Früher verbrachte Elisabeth Brauer-Predki regelmäßig ihre Freizeit in der Sauna. Immer mittwochs verschlug es die Halternerin ins Freizeitbad Aquarell. „Die Wärme und Behaglichkeit, selbst im Sommer, und die gemütliche Atmosphäre mit dem schön gepflegten Garten“ hätten ihr besonders gut gefallen.
Seit geraumer Zeit muss Elisabeth Brauer-Predki jedoch darauf verzichten. Seit Corona ist der Saunabereich im Aquarell geschlossen. „Das ärgert mich die ganze Zeit schon. Es war immer so schön dort, weil man sich hier auch untereinander kennt und ins Gespräch kommt“, sagt die 70-Jährige.
Bereits vor fast genau einem Jahr hat unsere Redaktion die Stadtwerke zur Situation um die Sauna befragt. Antwort damals: „Ein Gutachter hat für uns die zukünftige Ausrichtung unseres Familienbades untersucht. Eine endgültige Festlegung zur Sauna gibt es noch nicht“.
Jetzt erhielt Elisabeth Brauer-Predki am Telefon aber die Info eines Mitarbeiters der Stadtwerke: Die Sauna wird nicht wieder aufgemacht! Was die Saunagängerin verärgerte, war die Art und Weise der Kommunikation.
Auf Nachfrage, ob sich die Sauna nicht mehr rentieren würde, habe man ihr geantwortet, dass dies nicht der Grund sei. Was denn der Grund sei, habe sie gefragt. Die anschließende Antwort „aus betriebswirtschaftlichen Gründen“ habe sie dann endgültig verwirrt. „Warum sagt man nicht klar und deutlich, dass sich die Sauna nicht mehr rentiert? Dann wäre es immer noch schade, aber man kann sich damit abfinden“, betont Elisabeth Brauer-Predki.
Generalreinigung steht an
Demnächst stehen im Freizeitbad wieder die jährlichen Generalreinigungen auf dem Programm. Zu den Arbeiten gehören beispielsweise eine komplette Grundreinigung sowie die Wartung der technischen Anlagen der Bädertechnik.
Die Fliesen werden auf Hochglanz poliert, Filter werden mit neuem Filtermaterial gefüllt, Wände neu gestrichen und im Umkleidebereich werden Spinde repariert. Während der Arbeiten bleibt das Aquarell vom 11. Dezember bis einschließlich 1. Januar geschlossen.

Der Saunabereich ist von dieser Maßnahme nicht mehr betroffen. Auf Nachfrage gab es nun eine Antwort der Stadtwerke, die alle Zweifel beseitigt: „Das Gutachten rät aus wirtschaftlichen und insbesondere energetischen Gründen von einem Weiterbetrieb der Sauna ab. Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben daher beschlossen, dass die Sauna im Freizeitbad Aquarell nicht wieder geöffnet wird“.
Elisabeth Brauer-Predki nimmt das endgültige Aus der Sauna im Aquarell gelassen. Traurig ist sie dennoch. „Es ist ärgerlich, wenn eine schöne Sauna vor sich hin gammelt. Die Stadtwerke sollten einen anderen Anspruch haben. Ich als Kundin bin nie dazu gefragt worden.“
Ganz auf die Sauna verzichtet die Halternerin nicht. Einige Male sei sie in die Sauna des Hotels Seehof ausgewichen. So regelmäßig wie früher im Aquarell wird sie dort aber nicht erscheinen. „Das ist nicht zu vergleichen. Man trifft kaum Leute“, sagt sie.
„Ohne die Sauna fehlt was“
Eine Mitarbeiterin des Aquarell kann die Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehen. „Mit modernen Saunen können wir nicht mehr mithalten. Es müsste alles komplett renoviert werden und das rechnet sich nicht“, sagt die Saunameisterin, die 18 Jahre lang im Saunabereich gearbeitet hat.
Aus Wartungsgründen würde die Sauna regelmäßig sogar noch in Betrieb genommen. „Es ist sehr schade. Ohne die Sauna fehlt etwas“, so die Saunameisterin.
Der Standort der Sauna soll künftig anderweitig genutzt werden. Laut Stadtwerke stünde bereits eine „attraktive Nachfolgenutzung“ fest. Nähere Infos sollen folgen.
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