Josef Jägers (Bäckerei Jägers Borken), Christian Schulte-Althoff und Berthold Brinkert (Bäckerei Berthold's Der Naturbäcker) bei der Roggenernte im August.

© Daniel Krueck

Roggenernte in Flaesheim verspricht köstliche und regionale Backwaren

rnRegionale Landwirtschaft

Nachhaltigkeit als oberste Priorität: Auf dem Acker des Flaesheimers Christian Schulte-Althoff wird aktuell Getreide für Bäckereien aus Haltern und Umgebung abgebaut.

Flaesheim

, 01.09.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn etwas von echtem Schrot und Korn ist, dann heißt das im übertragenen Sinne, dass es bodenständig und original ist.

Für das Handwerk von Berthold Brinkert und seinen Kollegen Josef Jägers aus Borken, Klaus und Felix Duesmann aus Gronau sowie Georg und Christopher Krimphove aus Münster trifft das auch im buchstäblichen Sinne zu.

In einer Zeit, wo immer mehr Lebensmittel industriell angebaut und verarbeitet werden, haben sich die Bäckermeister dazu entschlossen, regional mit natürlichen Zutaten zu produzieren.

Nachhaltigkeit im Fokus

Landwirte, die bereit waren, ihre Felder für den Anbau des Getreides zur Verfügung zu stellen, waren schnell gefunden. Einer von ihnen ist Christian Schulte-Althoff aus Flaesheim.

Auf seinem Acker wächst der Roggen, aus dem in den nächsten Wochen Brote hergestellt werden, die dann in den Bäckereien Berthold's Der Naturbäcker, Jägers, Duesmann und Krimphove erworben werden können.

Aber auch auf den Feldern von Jochen Westermann in Selm und Jochen Farwick in Lüdinghausen wird der Roggen für die regionale Produktion angebaut. Allen sei wichtig, nachhaltig, mit kurzen Herstellungswegen und dadurch geringeren CO2-Belastungen zu arbeiten.

“Uns liegt Natürlichkeit am Herzen.“

Das Wetter der vergangenen Wochen hatte die Landwirte vor Herausforderungen gestellt. Am Mittwoch (25. August) konnte dann aber auch in Flaesheim mit der Ernte begonnen werden.

Berthold Brinkert und Christian Schulte-Althoff waren vor Ort, als der beauftragte Mähdrescher mit der Arbeit begann. Mit dabei war auch ein Helfer, der vor und während des Dresch-Vorgangs immer wieder das Feld abschritt, auf der Suche nach Rehkitzen.

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„Uns liegt Natürlichkeit am Herzen. Das bezieht sich auf die Herstellung unserer Produkte ebenso wie auf den Schutz der Umwelt. Wir möchten auf jeden Fall vermeiden, dass Tiere dabei zu Schaden kommen,“ erklärte der Bäckermeister.

Brot-Lehrpfad in Flaesheim

Eingesät wurde der Roggen im Oktober des vergangenen Jahres. Im April dieses Jahres, als der junge Roggen knapp einen halben Meter hoch stand, eröffneten die Bäckerkollegen und Landwirte entlang des Feldwegs durch das Ackergrundstück von Christian Schulte Althoff einen Brot-Lehrpfad.

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Dieser erklärt Schülerinnen, Spaziergängern und Kindergartenkindern anschaulich, wie Brot und Brötchen vom Acker auf den Teller kommen. Nun ist der Roggen reif.

Das daraus entstehende Roggenvollkornmehl wird in allen Broten mit Roggenanteil verarbeitet. In rund vier Wochen kommen die frischen Brote dann auf die Ladentheken.

Neben Roggen wird auch Dinkel regional und traditionell angebaut. Auf lange Sicht soll das gesamte Getreide für die heimische Produktion aus einem Umkreis von 10 bis 15 Kilometern stammen.

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