Restaurierung des alten Wegekreuzes am Halterner Römertor ist geglückt - dank Spenden

Großzügige Spender

Das Wegekreuz an der Römerstraße ist gereinigt, Risse und Löcher sind geschlossen und die Steinflächen imprägniert. Das ging nur mit freundlicher Unterstützung vieler Halterner.

Haltern

, 18.12.2019, 16:10 Uhr / Lesedauer: 2 min
Dank einer Vielzahl von Spenden konnte die Restaurierung des Wegekreuzes am Römertor jetzt abgeschlossen werden. Die Nachbarschaft Rekumer Poarte hatte die Rettung des stark verwitterten Kreuzes in die Wege geleitet.

Dank einer Vielzahl von Spenden konnte die Restaurierung des Wegekreuzes am Römertor jetzt abgeschlossen werden. Die Nachbarschaft Rekumer Poarte hatte die Rettung des stark verwitterten Kreuzes in die Wege geleitet. © Blanka Thieme-Dietel

Im April hatte Harald Zahn, Mitglied der Nachbarschaft Rekumer Poarte, auf den desolaten Zustand des Kreuzes an der Ecke Muttergottesstiege/Römerstraße aufmerksam gemacht. Dieses Kreuz steht dort seit gut 100 Jahren, die Eigentumsverhältnisse sind nicht wirklich geklärt. Aber die Nachbarn fühlen sich seit Jahrzehnten für die Pflege und Betreuung des Kreuzes sowie der kleinen Grünanlage verantwortlich. Doch eine Restaurierung war mit 3000 Euro veranschlagt worden, diese Summe konnten die Nachbarn unmöglich aufbringen. Angesichts von monatlichen Beiträge von zwei Euro pro Mitglied waren sie eindeutig überfordert.

Es gab auch einen Zuschuss von der Denkmalförderung

Es folgte ein Spendenaufruf. Und der hatte großen Erfolg. Kleinere und größere Geldbeträge gingen ein, außerdem gab es einen Zuschuss von der Denkmalförderung. So konnte die Renovierung im Herbst starten und nun zu Ende gebracht werden. Die Pfarrer Karl Henschel und Michael Ostholthoff kamen zum Schauen und freuten sich mit den Nachbarn über die gelungene Restaurierung.

Harald Zahn beschreibt, was in den letzten Wochen geschah: „Das steinerne Wegekreuz wurde mit einem Spezialverfahren gereinigt, Risse und Löcher wurden sachgerecht geschlossen, alle Stein-Flächen imprägniert.“ Der Korpus wurde in der Werkstatt von Steinmetz Wirtz komplett überarbeitet.

Das Kreuz am Römertor wird ab sofort angestrahlt

Das Kreuz wird jetzt auch illuminiert: Ein spezieller wetterfester Bodenscheinwerfer mit LED und Hintergrundbeleuchtung wurde installiert. Er wird über Zeitschaltuhr und Dämmerungsschalter gesteuert. „Alle angefallenen Kosten in Höhe von rund 6000 Euro konnten wir bislang aus Spenden bezahlen“, freuen sich Nachbarschaftsherr Werner Trogemann und Nachbar Harald Zahn.

Nun folgt noch ein Schnitt der Pflanzen, teilweise kommen neue Pflanzen ins Beet und auch das Pflaster wird noch gerichtet.

Ortstermin am Kreuz: (v.l.) Pastor Karl Henschel von der Ev. Kirchengemeinde, Annegret und Werner Trogemann als Nachbarschaftsherr, Pfarrer Michael Ostendorf von der Kath. Kirchengemeinde, Elsbeth Stenner, Angelika Nowaczek, Johannes Beckmann, Agnes und Harald Zahn.

Ortstermin am Kreuz: (v.l.) Pastor Karl Henschel von der Ev. Kirchengemeinde, Annegret und Werner Trogemann als Nachbarschaftsherr, Pfarrer Michael Ostendorf von der Kath. Kirchengemeinde, Elsbeth Stenner, Angelika Nowaczek, Johannes Beckmann, Agnes und Harald Zahn. © privat

Werner Trogemann erklärt weiter: „Da wir etwas mehr an Spenden erhalten haben, wird dieses restliche Geld vom Lions-Club verwaltet und nach Bedarf für gärtnerische und sonstige Arbeiten am Kreuz zur Verfügung stehen.“ Die Nachbarschaft dankt und garantiert, dass gespendetes Geld ausschließlich für die Kreuzwegstation an der Römerstraße für die weitere Pflege und den Erhalt verwendet wird.

Wegen Bebauung Muttergottesstiege musste das Kreuz weg

Ursprünglicher Standort des Kreuzes war das Dreieck am Café Böhmer (heute Römer-Apotheke) zwischen Römerstraße und Reinhard-Freericks-Straße. 1966, in der Nacht zum 1. Mai, wurde der Korpus von Unbekannten zerschlagen. Die Halterner Zeitung schrieb damals: „Der gemeine Täter konnte trotz aller Bemühungen und einiger Hinweise aus der Bevölkerung bisher nicht ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Sicher wird er sich seiner Schandtat immer wieder erinnern, wenn ihn sein vermutlich täglicher Weg am zerstörten Kreuz vorbeiführt.“ Doch ein moralischer Fingerzeig half nicht wirklich weiter. Die Nachbarschaft zögerte nicht lange, sie startete eine Initiative und sammelte Spenden für ein neues Kruzifix.

Durch die neue Bebauung Muttergottesstiege musste das Kreuz weichen, es wurde vor der damaligen Gaststätte Eichholz auf der gegenüberliegenden Straßenseite neu aufgestellt. Die Nachbarn fanden diesen Standort direkt vor einer Gaststätte allerdings unglücklich. Auf ihr Drängen hin wurde das Kreuz, eine der ersten Stationen bei der großen Kreuztracht jeweils im September, schließlich an die Nordseite der Stadtbücherei versetzt.