
© Nora Varga
Polizei und Ordnungsamt: „So wünscht man es sich, wenn junge Leute feiern“
1. Mai
Ordnungsamt und Polizei ziehen Bilanz des 1. Mai in Haltern. „Die Leute haben das Feiern vermisst“, sagt das Halterner Ordnungsamt. Der Feiertag verlief ruhig - bis auf einige Kleinigkeiten.
Am Montagmorgen liegt so etwas wie Katerstimmung über dem Halterner Westuferpark. Die 1. Mai-Party ist vorbei, sie hat aber Spuren hinterlassen. Schon früh am Morgen sind Mitarbeiter des Baubetriebshofes dabei, diese zu beseitigen.
Auf manchen Tischen sammeln sich die Flaschen, auf dem Boden liegen Verpackungen aller Art und Flaschen, deren Inhalt für den einen oder anderen Kater gesorgt haben dürfte.
Mit drei Fahrzeugen und fünf Mitarbeitern ist der städtische Baubetriebshof unterwegs. Die Mitarbeiter harken die Müll-Hinterlassenschaften zusammen, einige Spaziergänger bleiben stehen und schütteln den Kopf über die zugemüllte Wiese rund um den kleinen Hügel.
„Es war auch schon mal schlimmer“
„Ja, es ist einiges zusammengekommen“, sagt einer der städtischen Mitarbeiter, „aber es war früher auch schon mal schlimmer. Es gab Jahre, da war der Hügel hier weiß vom Müll.“ Einen Tag lang werden sie beschäftigt sein, bis der Westuferpark vom Müll befreit ist. Auch rund um den See sind weitere städtische Mitarbeiter unterwegs, um die Spuren des 1.-Mai-Umzugs zu beseitigen.

Am Montagmorgen wurden die Müllreste im Westuferpark beseitigt. © Jürgen Wolter
Das sind aber die einigen negativen Folgen des 1. Mai in Haltern. Polizei und Ordnungsamt sind mit dem Verlauf ansonsten sehr zufrieden. „Bis auf einige Kleinigkeiten ist alles ruhig verlaufen“, sagt Andreas Wilming-Weber, der Leiter der Pressestelle der Polizei im Kreis Recklinghausen.
Das bestätigt auch Helmut Lampe, der Leiter des Halterner Ordnungsamtes. „Man konnte spüren, dass die jungen Leute es vermisst haben, zu feiern“, sagt er. „Die Freude, dass das wieder ging, war überall sichtbar. Aber das uferte nicht aus. Wenn wir Ansprachen machen mussten, dann wurde darauf mit Verständnis reagiert, die meisten waren sehr zugänglich“, so Lampe.
Starke Polizeipräsenz
Der Ordnungsamtsleiter war mehrfach vor Ort, schaute am Montagmorgen noch einmal am Westuferpark und am See vorbei. „Im Westuferpark gab es tatsächlich weniger Müll, aber am Carl-Homann-Weg war es eher mehr“, sagt er.
Jugendamt und Ordnungsamt waren in zwei Schichten mit jeweils drei Kräften vor Ort, zusätzlich war eine Security-Firma im Einsatz. „Die Polizei zeigte starke Präsenz; am Bahndamm patrouillierte die Bundespolizei“, so Helmut Lampe. „Das THW leuchtete abends das Gelände aus, die Malteser hatten den Sanitätsdienst übernommen, das DRK war mit einem zusätzlichen RTW im Stadtgebiet unterwegs. Insgesamt verlief die Organisation sehr gut, wir waren komplett zufrieden.“

Der Baubetriebshof der Stadt transportierte den Müll aus dem Westuferpark ab. © Jürgen Wolter
Auch das Fazit der Polizei fällt insgesamt positiv aus. „Wir mussten zehn Platzverweise aussprechen, denen aber auch nachgekommen wurde“, sagt Andreas Wilming-Weber. Zwei Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Die Polizei schrieb insgesamt vier Anzeigen: Zwei wegen leichter Körperverletzung, zwei wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. „Gegen 22 Uhr war die Party vorbei und die Musik aus. Ansonsten blieb alles eher ruhig, es gab keine Randale, auch wegen unserer starken Präsenz und der mobilen Wache, die wir eingerichtet hatten“, so Andreas Wilming-Weber. „So wünscht man es sich, wenn junge Leute feiern.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
