OGS-Pläne der Ministerin reichen den Eltern nicht
Anwesenheitspflicht
Etappenziel erreicht: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hat in Aussicht gestellt, die Regelungen für die Offene Ganztagsschule (OGS) flexibler zu gestalten - allerdings erst nach der Landtagswahl. Der erfolgreichen Halterner Elterninitiative zum Thema ist das aber nicht genug.

Schüler der Offenen Ganztagsbetreuung sollen verpflichtend fünf Tage lang das Angebot in Anspruch nehmen.
Christian Zehren hat im November mit einigen Mitstreitern die Initiative "Für eine familienfreundliche Offene Ganztagsschule in NRW" in Haltern gestartet. Zuvor hatte ein Erlass des Landes zur Anwesenheitspflicht für die Schüler in der OGS für Ärger gesorgt. Am Mittwoch (15. Februar) hatte die Online-Petition für die Flexibilität mehr als 14.800 Unterstützer. Mehr als 5100 von ihnen kamen aus dem Kreis Recklinghausen, 1740 aus Haltern. In jedem der 16 deutschen Bundesländer gibt es Unterzeichner der Petition.
„Ein Erfolg ist es für uns schon, dass das Thema jetzt Teil des Wahlkampfes ist“, sagt Christian Zehren: „Man hat uns wahrgenommen.“ Dennoch sei die Arbeit für die Initiative lange nicht zu Ende. „Es handelt sich ja nicht um ein Gesetz, sondern um einen Erlass“, so Zehren: „Das sollte doch schon vor der Wahl zu ändern oder zumindest einzuleiten sein.“ Zumal die Opposition ja keinerlei Widerstand gegen mehr Flexibilität angekündigt habe.
Das Schulministerium habe übrigens nie auf das Schreiben der Initiative geantwortet, von Löhrmanns Plänen habe Zehren aus unserer Zeitung erfahren. Bei der ersten Organisation des Protestes habe Zehren mit seinen Mitstreitern keine Vorstellungen gehabt, welche Wellen das Engagement schlagen könnte. „Ich habe aber schon gedacht, dass das ein landesweites Thema ist“, sagt er. Wenn es um die eigenen Kinder geht, würden die Leute eher politisch tätig als beim Ärger über Steuern etwa. Christian Zehren sagt aber auch: „Wir haben noch nichts wirklich erreicht, der Erlass ist bislang weiterhin gültig.“