Leicht haben es die Eltern, die ihre Kinder in die neue Kita Senfkorn in den Katharinenhöfen in Hamm-Bossendorf schicken, erneut nicht. Und auch die pädagogischen Fachkräfte können sich ihren Arbeitstag in der Einrichtung sicherlich angenehmer vorstellen. Zunächst wurde zweimal die Eröffnung verschoben. Inzwischen läuft der Betrieb zwar. Allerdings aktuell nur stark eingeschränkt.
Zum Beginn der kalten Jahreszeit funktioniert die Heizung nicht. Kita-Leiterin Marie Büning musste notgedrungen einen Notbetrieb anordnen. Noch diese Woche soll die Arbeit in dieser eingeschränkten Form aufrechterhalten werden.
Im Zwiebellook anziehen
Für einen normalen Kita-Betrieb ist es einfach zu kalt im Gebäude, bestätigte Büning auf Anfrage. In dem zweigeschossigen Kindergarten sind 55 Kinder im Alter bis zu sechs Jahren angemeldet. In die Notbetreuung dürfen nun nur solche, deren Elternteile beide arbeiten und deshalb ihr Kind nicht selbst zu Hause betreuen können.

Diese wurden entsprechend aufgefordert, ihre Kinder warm und im Zwiebellook angezogen in die Kita zu bringen. Eine Mutter, die ihren Namen nicht öffentlich nennen möchte, bedauert die aktuelle Situation. „Leider wurden wir Eltern am Montag von der Kindergartenleitung informiert, dass ein Notbetrieb eingerichtet werden muss“, sagte sie. Grund sei demnach, dass die Heizung im Kindergarten nicht in Betrieb genommen werden kann.
„Da der Außenbereich noch nicht fertiggestellt ist, sitzen die Kinder in der Notbetreuung nun alle gemeinsam in einem einzigen Raum zusammen“, will die Mutter beobachtet haben.
Hoffen auf schnelle Lösung
Die Halternerin wandte sich noch am selben Tag an den Bürgermeister. „Er versicherte mir, dass die Stadt sich um eine Lösung des Problems bemühen würde.“ Die Inbetriebnahme der Wärmepumpenheizung hätte demnach am Mittwoch erfolgen sollen.
Daraus wurde nichts. Einen Tag später hofft Kita-Leiterin Marie Büning immer noch auf eine schnelle Lösung. Eine Fachfirma arbeite derzeit an der Wärmepumpe.
Büning geht davon aus, den normalen Kita-Betrieb in der kommenden Woche wieder aufnehmen zu können.

Die Stadt indes steht im ständigen Kontakt mit allen Beteiligten, war zu erfahren. „Wir haben den Vermieter gemeinsam mit dem Träger aufgefordert, die Mängel zu beheben“, sagte Sprecherin Sophie Gessler. Es habe noch am Donnerstag einen vor Vor-Ort-Termin gegeben, „bei dem versichert wurde, dass mit Hochdruck daran gearbeitet werde“. Träger der Einrichtung ist die evangelische Kirchengemeinde.
Schweigen im Wald
Welche Störung konkret vorliegt, war unterdessen nicht zu erfahren. Auch von den Investoren Michael Hiesgen und Johannes Stock waren auch Nachfrage keine Auskünfte in dieser Sache zu bekommen.
Wie Stadtsprecherin Sophie Gessler erklärte, sei am Donnerstag die Fußbodenheizung für die Beheizung der Räume mit einer Übergangslösung in Betrieb genommen worden. Bei der Stadt wird ab Freitag (11. Oktober) mit einer Verbesserung der Situation gerechnet.
Auch einen Wasserschaden hat es übrigens schon gegeben. Durch die Decke war in den vergangenen Tagen Wasser in den Kindergarten getropft. Stadtsprecherin Gessler dazu: „Hinsichtlich des Wasserschadens wurde die Ursache nach Angaben des Vermieters behoben.“ Nun müsse aber noch das Abtrocknen der betroffenen Bereiche abgewartet werden. „Erst danach können die abschließenden Arbeiten durchgeführt werden.“