Neue Restaurants kommen nach Haltern „Das ist aber noch keine Trendwende“

Neue Restaurants kommen nach Haltern: „Noch keine Trendwende“
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Vor zwei Wochen eröffnete Okan Yalcin das Restaurant „Rendezvous“ (ehemals Farbenfroh) an der Weseler Straße. Pizzen, Pasta, Bowls und Burger gehören zum Angebot. Und er berichtet von großer Gästeresonanz. „Meine Lieferungen reichen oft nicht aus und ich muss noch zusätzlich einkaufen“, sagt er. Er freut sich riesig über den positiven Start in Haltern.

Weitere Restaurantstarts sind in Haltern angekündigt. So wird es im Weseler Tor demnächst chinesische Küche geben, japanische Spezialitäten sollen im ehemaligen Kolpinghaus am Schüttenwall angeboten werden.

„Das ist auf jeden Fall eine positive Entwicklung“, sagt Christian Zehren, der Sprecher des Halterner Hotel- und Gaststättenverbandes.

„Vielfalt belebt die Gastronomie, und dass jetzt gleich zwei asiatische Aspekte neu dazu kommen, ist auf jeden Fall zu begrüßen, da gab es bisher keine größeren Restaurants. Das fördert die Vielfalt und belebt die Gastronomie in Haltern insgesamt.“

Gastronomische Landkarte

„Mehr als 60 Millionen Deutsche gehen mindestens ab und zu essen. Dies macht die Gastronomie zu einem bedeutsamen Wirtschaftsfaktor“, informiert der Branchedienst Statista auf seiner Homepage. „Innerhalb des deutschen Gastgewerbes geht der Großteil der Umsatzerlöse auf die Gastronomie zurück. Insbesondere die speisegeprägte Gastronomie wird in Deutschland stark nachgefragt.“

Die vergangenen Jahre seit Corona waren aber geprägt von zahlreichen Belastungen für die Wirte und von vielen Restaurantschließungen, auch in Haltern. Vom Haus Teltrop bis zu Peters Bauernstube sind viele Lokale von der gastronomischen Landkarte verschwunden.

Okan Yalcin vor seinem neuen Restaurant Rendezvous
Okan Yalcin hat mit seinem neuen Restaurant Rendezvous an der Weseler Straße einen erfolgreichen Start hingelegt. © Jürgen Wolter

Von einer generellen Trendwende könne man auch weiterhin nicht sprechen, sagt Christian Zehren. „So schön und ermutigend die neue Vielfalt ist, es bleibt trotzdem bei einer sehr angespannten Situation für die Betriebe.“

Die allgemeine Teuerungswelle habe auch zu Preiserhöhungen in der Gastronomie geführt. „Die Lebenshaltungskosten sind allen Bereichen gestiegen. „Deshalb überlegen viele Gäste heute zwei Mal, ob sie essen gehen oder nicht. Die Spontaneität und Leichtigkeit sind verloren gegangen.“

Leidenschaft für Gastronomie

Zwar seien die Restaurants weiter voll, aber die Verweildauer und der Verzehr hätten sich spürbar geändert. „Wo man früher vielleicht spontan noch eine Flasche Wein geordert hat, sagen machen heute: Lass uns zahlen und den Wein trinken wir zuhause“, so Zehren.

Christian Zehren wünscht den neuen Betrieben einen guten Start und Durchhaltevermögen, denn nach wie vor sei die Gastronomie ein Beruf, den man mit Leidenschaft füllen und betreiben könne. „Die Neuansiedlungen sind eine positive Entwicklung, aber eine Trendwende bedeuten sie noch nicht.“