Wenn am ehemaligen Standort der britischen Rheinarmee am Stockwieser Damm in Sythen eine neue Niederlassung des THW-Ortsverbands Haltern entsteht, wird dafür ein innovatives Bauprogramm genutzt. Als Vorlage dient eine Musterplanung, die notwendige Neubauten für zunächst 30 verschiedene THW-Ortsverbände schneller und wirtschaftlicher machen soll.
Nur in wenigen Details wird das Bauprogramm in Haltern vom generellen Plan abweichen, weiß der Halterner THW-Ortsbeauftragte Frank Herrmann-Sandkühler. Die tatsächliche Ausbaustufe richte sich nach der Einheitsgröße vor Ort. In Haltern wird deshalb für eine einzügige Organisation gebaut.

Die Erneuerung sei dringend erforderlich, darauf hat das THW in Haltern bereits mehrfach hingewiesen. Der bisherige Standort an der Annabergstraße ist für den Personalbestand sowie den aktuellen Fahrzeugpark und die übrige Ausrüstung nicht mehr ausreichend. „Es kneift an allen Ecken und Kanten“, beschreibt Frank Herrmann-Sandkühler die Situation.

So fehlten beispielsweise Frauenumkleiden und auch im Jugendbereich werden Verbesserungen herbeigesehnt. Längst seien Fahrzeuge und Ausrüstung nicht mehr adäquat in den Hallen unterzubringen und ständen auf dem Hof. „Fahrzeuge passen nicht mehr durch die Tore oder stehen mit dem Hintern an der Wand“, so der Halterner THW-Ortsbeauftragte.
Wertschätzung fürs Ehrenamt
Für die BImA ist die geplante Modernisierung der THW-Liegenschaften ein Beitrag zur Stärkung des Zivilschutzes und ein Ausdruck der Wertschätzung für das Ehrenamt. Das THW Haltern war zuletzt an den Weihnachtstagen 2023 in Haltern und in Hamm im Großeinsatz, um Opfern von Überschwemmungen zu helfen. „Für uns war Weihnachten am ersten Feiertag vorbei“, bestätigt Frank Herrmann-Sandkühler.
Das Halterner THW ist der einzige Ortsverband in NRW, der zu den ersten 30 gehört, die von der Modernisierungskampagne profitieren. Insgesamt besteht bei etwa einem Drittel der 668 Unterkünfte in Deutschland kleinerer oder größerer Bedarf an baulichen Maßnahmen, so die Bundesanstalt des THW.

Bei allen Vorhaben sollen Energieeffizienz (EGB 40), Klimaschutz und Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen: Neben dem Einbau von Wärmepumpen ist die Installation von inselfähigen Photovoltaik-Anlagen vorgesehen, die eine eigene Stromversorgung im Falle eines Blackouts ermöglichen. Außerdem soll Regenwasser genutzt werden, indem Zisternen eingebaut werden. Darüber hinaus ist Barrierefreiheit vorgesehen.