Bis zum 31. Mai 2015 nutzte die Britische Rheinarmee das Camp in Sythen. Danach zogen vorübergehend Geflüchtete in die einfachen Baracken am Stockwieser Damm ein. Aktuell stehen an dem Standort nur noch wenige Gebäude. Ein großer Teil wurde bereits abgerissen und wartet als Schutt in großen Entsorgungsbehältnissen verpackt auf den Abtransport.
Die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) teilte auf Anfrage mit, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen mit den Abrissarbeiten als vorbereitende Maßnahme beauftragt worden sei. Das ehemalige Camp wird künftig der THW-Ortsverband Haltern nutzen und im Rahmen des THW-Bauprogramms 2020-30 dort einen Neubau erhalten. Zu einem konkreten Zeitplan könne man aber noch keine Angaben machen.
Zurzeit werde die Reihenfolge der Einzelprojekte im Rahmen des THW-Bauprogramms noch mit dem Rahmenvertragspartner finalisiert. Beim THW in Haltern hofft man, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis man zum neuen Standort umziehen kann. Die Liegenschaft an der Annabergstraße (neben dem städtischen Bauhof) entspreche einfach nicht mehr den Anforderungen einer modernen Zivil- und Katastrophenschutzorganisation. Das erklärte ein Mitglied des THW Haltern im Gespräch mit der Redaktion.

So sei in den letzten Jahren neben der Ausstattung und dem Material auch der Personalbestand gewachsen. Heute gehören der Organisation in Haltern knapp 100 Mitglieder an. Wie bei den Feuerwehren würden beim Neubau auch die Aspekte gestiegener weiblicher Mitgliederzahlen berücksichtigt.
Am neuen Standort in Sythen würde nun zukunftsweisend für das THW gebaut. Dies erfolge nach den einheitlichen Standards beim THW. Einfluss auf die Planung habe der Ortsverband Haltern nicht. Am Stockwieser Damm entstehen Verwaltungsräume und Unterkünfte sowie Sanitärbereiche, außerdem Fahrzeughallen.
THW-Bauprogramm
Das THW hat ein bundesweites Bauprogramm aufgelegt und will anhand einer Musterplanung Lösungen für seine Ortsverbände entstehen lassen. Ein Totalunternehmer baut gleich für mehrere Ortsverbände. Die jeweiligen Bauverwaltungen nutzen dazu Rahmenverträge. Dieses Baukastensystem soll Ressourcen sparen und das Ziel der Umsetzung bis 2030 in erreichbare Nähe rücken lassen.

Bei der Planung spielen nach Angaben des THW auch die Energieeffizienz (EGB 40) und die Nachhaltigkeit eine große Rolle: Neben Wärmepumpen seien auch Photovoltaik-Anlagen und Regenwasser-Nutzung durch Einbau von Zisternen vorgesehen; Ziel sei ein Nachhaltigkeits-Niveau auf BNB-Silber-Standard. Darüber hinaus sollen die Ortsverbandsgebäude weitgehend barrierefrei errichtet werden.