
© Ingrid Wielens
Neuartige Baumkragen-Fallen sollen die Eichenprozessionsspinner ausbremsen
Neue Methode
Mit einer neuartigen Falle soll den Eichenprozessionsspinnern der Kampf angesagt werden. Ein Mitarbeiter des Raiffeisenmarktes erklärte jetzt die Funktionsweise.
Es ist eine vielversprechende Methode“, sagt Mike Rimek. Der Mitarbeiter des Halterner Raiffeisenmarkts hat jetzt ein neues Konzept im Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner vorgestellt. Wie wirksam es ist, wird sich aber erst in der nächsten und übernächsten Saison zeigen.
„Das Prinzip ist einfach“, erklärt Rimek. Zunächst wird ein Kragen in drei bis vier Metern Höhe um den befallenen Baum gespannt. Daran befindet sich ein Köderbeutel. Der Botenstoff darin soll als Lockmittel dienen. Sobald sich die Eichenprozessionsspinner in Bewegung setzen und den Baum verlassen wollen, kommen sie an dem zum Stamm hin nach unten abgedichteten Kragen nicht vorbei. Über ein Kanalsystem werden die Raupen zum Beutel gelockt und fallen durch die einzige Öffnung schließlich hinein. „Hinaus kommen sie nicht mehr“, weiß Mike Rimek.
Beutel erhitzt sich auf mehr als 55 Grad
Ein Gesteinsmehl sorge für die Zersetzung der Insekten. Da der dunkle Beutel sich im Sommer auf mehr als 55 Grad erhitzt, werden auch die Eiweißstoffe in den Brennhaaren der Tiere, die für Mensch und Tier gefährlich sind und allergische Reaktionen auslösen können, zerstört.
Wirksam in Kombination mit Meisen-Nistkästen
„Die Eier, die überwintert haben, können wir mit dieser Methode natürlich nicht zerstören“, sagt Rimek. Hier setzt der Markt-Mitarbeiter auf die Meisen. Denn viele Bäume seien inzwischen mit den Nistkästen für diese Vögel bestückt. Auch die Stadt Haltern hatte 100 Nistkästen für Stadtbäume angeschafft. Auch der Kreis Recklinghausen bestückte einige Bäume an Halterner Kreisstraßen.

Die Eichenprozessionsspinner-Raupen kommen auf ihrem Weg nicht an dem Baumkragen vorbei. Durch eine Öffnung fallen sie in eine präparierte Plastiktüte. © Ingrid Wielens
„Meisen verabscheuen die Brennhaare“, erklärt Mike Rimek. Sie hätten es eher auf die Eier und auf die Falter abgesehen, während mit der EPS-Falle die wandernden Raupen eingefangen werden sollten. Rimek: „Beide Methoden ergänzen sich, wenn alles gut läuft.“ Denn genauso wie die Nistkasten-Methode müsse der Baumkragen nun erstmal erprobt werden. Rimek ist aber sicher, das „wir in einem bis zwei Jahren spürbare Erfolge mit diesem Konzept haben werden“.
Falle in beiden Richtungen einsetzbar
Die EPS-Fallen sind in drei unterschiedlichen Größen zu haben. Der Preis liegt entsprechend zwischen 40 und 80 Euro. „Diese Fallen sind für besonders sensible Bereiche wie beispielsweise private Terrassen, für Biergärten oder viel befahrene Fahrradwege gedacht“, führt er aus. Auch für den Fall, dass die Raupen im „Gänsemarsch“ einen neuen Baum befallen, sind sie übrigens ausgelegt. Dann ist - gegen Aufpreis - auch der untere Teil des Kragens mit einer Öffnung versehen.
Geboren in Dülmen, Journalistin, seit 1992 im Medienhaus Lensing - von Münster (Münstersche Zeitung) über Dortmund (Mantelredaktion Ruhr Nachrichten) nach Haltern am See. Diplom-Pädagogin und überzeugte Münsterländerin. Begeistert sich für die Menschen und das Geschehen vor Ort.
