Bis sie 5 Jahre alt war, vielleicht auch 6, so genau kann sich Romina Küper nicht erinnern, hat die heute 31-Jährige in Haltern am See gelebt. Genauer gesagt im Ortsteil Sythen. „Meine Oma wohnt immer noch in Haltern“, sagt sie. Sie selbst hat es mittlerweile nach Berlin verschlagen. Dort arbeitet sie als Schauspielerin.
Romina Küper erinnert sich gerne an ihre Kindheit in der Seestadt zurück. „Mein Opa war Imker. Wir sind oft zu seinen Bienen gefahren“, schwelgt sie in Erinnerungen. „Ich hab auch häufig am Annaberg gespielt.“
Mit drei Jahren haben ihre Eltern Romina im Tanzverein angemeldet. „Unter der Tanzschule war früher noch die Filmklappe. Da habe ich auch meinen ersten Kinofilm gesehen“, erinnert sich die 31-Jährige. Das Dschungelbuch lief damals auf der Kinoleinwand. 2003 fiel endgültig der Vorhang in dem kleinen Kino an der Zaunstraße in Haltern. Heute ist dort das Lea Drüppel Theater.

Aber nicht nur an ihre ersten Schritte in Richtung Schauspiel und Tanz erinnert sich Romina Küper, wenn sie an Haltern denkt. „Wir sind häufig in die Stadt gefahren. Da durfte ich dann ein Eis essen. Ich hab immer eine Kugel himmelblau genommen“, sagt sie und lacht. „Neben der Eisdiele war auch eine Buchhandlung. Kortenkamp, genau. Ich liebe Bücher und war früher schon eine richtige Leseratte. Brosthaus und Heckmann fand ich auch super.“
Später ist ihre Familie von Haltern nach Olfen gezogen. Dort hat Romina Küper die Grundschule besucht. Zum Abitur ging es nach Coesfeld. Ihre stärksten Kindheitserinnerungen hat sie aber heute noch an Haltern. An Weihnachten oder großen Festen kommt sie immer wieder zurück in die Seestadt.
Hauptrolle in Netflix-Serie
Seit Januar ist Romina Küper in einer Hauptrolle der Netflix-Serie „Totenfrau“ zu sehen. An der Seite von Anna Maria Mühe spielt sie die Rolle der Dunja. „Das ist meine größte Rolle bis jetzt“, sagt sie. „Ich selbst schaue gar nicht so gerne gruselige Serien. Aber das zu spielen macht mir wahnsinnig viel Spaß.“

Bis zu dieser großen Rolle war ihr Werdegang „ein bisschen wild“, wie es die 31-Jährige beschreibt. Schauspiel und Tanzen waren schon immer Teile ihres Lebens. So stand sie bereits mit 11 Jahren auf der Freilichtbühne in Coesfeld. Nach ihrem Abitur wollte sie aber „etwas Handfestes“ lernen.
Erst wollte Romina Küper Modemanagement studieren, dann zog es sie jedoch für ein Kostümpraktikum an die Oper in Dortmund. Als dort ein kleiner Kinofilm gedreht wurde, sprach die Regisseurin sie an: „Kannst du dich mal ins Bild setzen? Du bist so telegen.“ Sie gab ihr noch einen Rat: „Bewirb dich doch mal an einer Schauspielschule!“
Hauptrolle ohne Schauspielschule
Bis heute hat die 31-Jährige keine Schauspielschule besucht. Stattdessen studierte sie erst Theaterwissenschaft und Philosophie in Bochum, dann wechselte sie an die Hochschule nach Berlin. Nachdem sie sich dort auf ein Zimmer in einer WG beworben hat, in der auch eine Regisseurin wohnte, bekam sie eine Nachricht von einer Schauspielagentur. Ob sie nicht Lust hätte, der Agentur beizutreten, wurde sie gefragt.

„2015 bin ich in die Agentur gekommen und habe erste Castings gemacht“, sagt Romina Küper. Im selben Jahr drehte sie ihren ersten Kinofilm „Jonathan“. „Danach wurden die Rollen immer größer“, sagt sie. Zwar hat sie mittlerweile die Agentur gewechselt, beim Schauspiel ist sie aber geblieben.
Irgendwann möchte die Schauspielerin mal in eine historische Rolle schlüpfen. „Verwandlungsrollen fände ich klasse“, sagt sie. Aber noch etwas macht ihr Spaß: Drehbücher schreiben und selbst Regie führen. Dafür studiert sie aktuell an der Filmakademie in Baden-Württemberg.