Auch eineinhalb Jahre nach dem Einsturz des Windrads in der Hohen Mark bei Lippramsdorf ist der Termin für den Rückbau der baugleichen, 450 Meter entfernten zweiten Anlage noch offen. Das zerstörte Windrad des Typs Nordex N149 ist dagegen längst abgebaut, an gleicher Stelle steht bereits ein neues.
Der Zeitplan für den Rück- und anschließenden Neubau werde eng mit dem Kunden und den zuständigen Behörden abgestimmt, erklärte Felix Losada, Sprecher des in Hamburg-Langehorn ansässigen Unternehmens Nordex, jetzt auf Anfrage. Betreiber ist die Windpark Haltern AV9 GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Haltern und der RAG Montan Immobilien.
„Wie bei einer Errichtung eines Windparks ist auch der Rückbau vor allem von den Wetter- und Witterungsverhältnissen abhängig“, ließ Losada wissen. Ein Termin für den Rückbau der Anlage stehe noch nicht fest. Unterdessen ist das Gelände, an dem sich das Unglück ereignete, noch immer weiträumig abgesperrt.

17 weitere baugleiche Anlagen in ganz Deutschland waren nach der Havarie in Lippramsdorf stillgelegt worden. Ende März standen noch neun Windräder. Wie der Nordex-Sprecher kürzlich mitteilte, sollen in diesem Jahr sämtliche Anlagen zurückgebaut werden.
Die genaue Vorgehensweise ist dabei offenbar noch unklar. Normalerweise werden zunächst Rotorblätter, Narbe, Maschinenhaus und der obere Stahlteil des Turms demontiert. Der verbleibende Betonturm wird gesprengt.
Manchmal aber lässt die Standhaftigkeit des Turms dies laut Losada nicht zu. Dann wird auf die Demontage verzichtet und komplett gesprengt.
Am 29. September 2021 war der Turm des 249 Meter hohen Windrads eingeknickt. Die Gondel stürzte in die Tiefe. Die Anlagen gehören zu den größten Onshore-Windrädern Deutschlands.
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