Das Gehöft Brosthaus zwischen Grundschule und Kindergarten wird abgerissen, um Platz für ein neues Wohngebiet zu schaffen.

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Nach Abriss entsteht auf alter Halterner Hofstelle neue Wohnsiedlung

rnBaugebiet Brosthaus

Der Hof Brosthaus im Ortskern Lippramsdorf weicht einer neuen Wohnsiedlung. Aktuell laufen die Abrissarbeiten. Gerade junge Bauwillige sind sehr interessiert an einem Grundstück dort.

Haltern

, 04.03.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Abriss des alten Bauerngehöftes Brosthaus hat begonnen. Auf dem Grundstück zwischen Dorstener Straße und Pastoratsweg entsteht ein neues Baugebiet. Das Planverfahren dauerte zum Verdruss des Investors und Bauwilliger länger als gedacht.

Das Gehöft steht seit einiger Zeit leer, Familie Brosthaus ist wenige hundert Meter weiter zur Erzbischof-Buddenbrock-Straße ausgesiedelt. Die einen Hektar große Fläche inmitten des Ortsteils soll nun mit Einfamilien- und Doppelhäusern bebaut werden, auch der Bau von Eigentumswohnungen ist vorgesehen. „Beim Hof Brosthaus müssen noch politische Entscheidungen getroffen werden, mit denen im ersten Halbjahr gerechnet wird“, hieß es kürzlich etwas undefiniert aus dem städtischen Bauamt.

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Das Baugebiet sollte schon 2019 realisiert werden

Im Oktober 2017 hatte der Rat die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen. Die Aufstellung sei zur städtebaulichen Entwicklung und Ordnung dieses Bereichs erforderlich, hieß es. Hier sollte eine geschlossene Siedlung entstehen. Die Grünen stimmten allerdings dagegen, da auf dem Hof ohne Absprache ortsbild-prägende Eichen gefällt worden waren. 2019 sollte eigentlich schon die Erschließung durch das Bauunternehmen Mertmann erfolgen. Aber das Bauvorhaben kam ins Stocken.

Inmitten des Ortskerns von Lippramsdorf wird eine ein Hektar große, vormals landwirtschaftlich genutzte Fläche, mit Häusern und Eigentumswohnungen bebaut. Im Hintergrund: die Lambertus-Kirche.

Inmitten des Ortskerns von Lippramsdorf wird eine ein Hektar große, vormals landwirtschaftlich genutzte Fläche, mit Häusern und Eigentumswohnungen bebaut. Im Hintergrund: die Lambertus-Kirche. © Schrief

Baudezernent Siegfried Schweigmann sagt auf Nachfrage: „Es ist richtig, dass das Bebauungsplanverfahren schon einige Jahre dauert. Im Wesentlichen liegt das darin begründet, dass die früher erarbeiteten Plankonzeptionen aus Sicht der Verwaltung nicht ausreichend rechtssicher waren.“ Mit dem Abriss gehe jedoch nicht gleichzeitig Baurecht einher. Baugenehmigungen seien noch nicht erteilt worden, allerdings sei die derzeitige Bebauungskonzeption jetzt mit dem Bauamt endabgestimmt.

Anwohner werden zu einem Informationsgespräch eingeladen

Noch in diesem Monat wollen Stadt und Investor interessierte Anwohner aus Lippramsdorf über diese Konzeption informieren - wie sie es schon kürzlich wegen der geplanten Bebauung des ehemaligen Firmengeländes Stegemann im Lippramsdorfer Wohngebiet Schabbrink getan hatten.

Vom alten Wohnhaus mit Tenne stand am Morgen des 4. März nur noch ein kleiner Rest.

Vom alten Wohnhaus mit Tenne stand am Morgen des 4. März nur noch ein kleiner Rest. © Schrief

Über das weitere Vorgehen auf dem Gehöft Brosthaus werden danach der Stadtentwicklungsausschuss sowie der Rat entscheiden. „Dieser Entscheidung bleibt es vorbehalten, wie sich der weitere Zeitplan für die Bebauung gestaltet“, so Siegfried Schweigmann.

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Der Hof Brosthaus wird bereits im 16. Jahrhundert in der Chronik Lippramsdorfs erwähnt. Er war bis zur Aufgabe prägend für den Dorfcharakter. Auf diesem Hof wurde der spätere Erzbischof und China-Missionar Theodor Buddenbrock (1878-1959) geboren.

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