Von der Existenz eines Gesundheitsamtes an der Schmeddingstraße werden bald nur noch Fotografien und Aufzeichnungen erzählen. In dieser Woche wird das 1960 gebaute Haus, das für damalige Verhältnisse als innovative und experimentierfreudige Architektur der 60er-Jahre stand, abgerissen. Was aber wird aus der Wandskulptur von Künstler Hermann Moog, fragen sich kulturinteressierte Halterner.
Es wird nicht beim Schrotthändler entsorgt. „Wir haben bereits vor längerer Zeit mit der Abrissfirma vereinbart, dass sie das Kunstwerk rechtzeitig abnimmt und sichert“, sagt dazu Baudezernent Siegfried Schweigmann. Einen neuen Verwendungszweck gibt es allerdings noch nicht.
Die Drahtskulptur wird zunächst im Baubetriebshof an der Annabergstraße zwischengelagert. In Ruhe will die Stadt dann über eine weitere Verwendung nachdenken und über einen dauerhaften Verbleib entscheiden.
Mosaiken, Drahtplastiken und Buntglasfenster für öffentliche und private Auftraggeber fertigte Künstler Hermann Moog vor allem zwischen 1954 und 1959. Damit stellte er seine künstlerische Vielseitigkeit unter Beweis. Es war aber vor allem die Malerei, die ihn beschäftigte und ihm als Künstler Ansehen und Wertschätzung verschaffte. Motive sammelte Hermann Moog auf Reisen durch Europa und Asien - und bei Wanderungen durch die Hohe Mark!

1946 baute sich der gebürtige Gelsenkirchener ein Haus mit Atelier in Holtwick, dort arbeitete er bis an sein Lebensende. Zusätzlich war er Kunsterzieher an der Berufsschule und am Gymnasium in Haltern, außerdem gründete er 1950 die Kindermalstube in der Insel in Marl (dafür erhielt er eine Anerkennung des damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss).

Arbeiten von Hermann Moog hängen unter anderem im Uhlenhof in Holtwick, im Rathaus und in Privathäusern. Lange wurde sein Nachlass noch in Haltern in dem romantischen Atelier verwaltet, heute befindet er sich in Berlin.
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