
© Jürgen Wolter
Maske ab oder auf? Darauf müssen sich die Halterner beim Einkaufen einstellen
Maskenpflicht
Die Maskenpflicht im Einzelhandel fällt ab dem 2. April. Die Halterner Einzelhändler gehen aber unterschiedlich mit den neuen Freiheiten um. Wo die Maske trotzdem Pflicht bleibt.
Ab dem 2. April laufen die meisten Corona-Schutzmaßnahmen aus. Unter anderem fällt die Maskenpflicht, nicht nur in Schulen, sondern auch in Geschäften. Die Einzelhändler gehen mit dieser Entscheidung unterschiedlich um.
„Da es das Land NRW und der Bund mit seinem Infektionsschutzgesetz nicht vermochten, über den 2. April – dem Ende der Übergangsfrist – bei bislang in der Pandemie unerreicht hohen Infektionszahlen eine praktikable Lösung aufzuzeigen, sind wir leider auf uns allein gestellt“, bedauert Christoph Kleinefeld, Geschäftsführer der Werbegemeinschaft Haltern.
Beim verkaufsoffenen Sonntag am 3. April wollen die Kaufleute weiter auf das Maskentragen im Geschäft bestehen. Danach werde es aber wohl nur die „Hauslösung“ geben, so Christoph Kleinefeld. „Da also das jeweilige ‚Hausrecht‘ gilt, wird es wohl auch keine einheitliche Lösung in Innenräumen geben. So sieht im Übrigen auch die Empfehlung des Handelsverbandes aus.“

Mit Schildern weist das Modehaus van Buer auf die weiter bestehende Maskenpflicht hin. © Jürgen Wolter
Keine einheitliche Lösung für Haltern
In den Betrieben selbst seien die Corona-Infektionen bei Mitarbeitern seit Wochen ein großes Problem. „Durch die Abschaffung der Maskenpflicht lässt sich die Situation nicht verbessern“, findet Christoph Kleinefeld. Aktuelles Beispiel: Die Postfiliale Rekumer Straße ist geschlossen wegen Corona-Quarantäne der Mitarbeiter.
Christiane Schroer betreibt das Schuhhaus Schämann an der Weseler Straße und das Geschäft Shoes an More an der Muttergottesstiege. „Im Hauptgeschäft haben wir oft Kinder und auch Senioren als Kunden“, sagt sie. „Dort ist es auch zum Schutz unserer Mitarbeiter besser, wenn die Kunden weiterhin eine Maske tragen, vor allem in der Podologie.“ Wer sie nicht aufhat, den will das Team darauf ansprechen.
„Bei Shoes an More kann ich lüften, es ist viel Platz“, sagt Christiane Schroer. „Da sehe ich das nicht ganz so eng.“ Ihre Mitarbeiter würden alle weiterhin freiwillig Masken tragen. „Durch Infektionen fällt ja auch schnell Personal aus“, sagt sie.

Christiane Schroer will im Schuhaus Schämann auf weiteres Maskentragen achten, bei Shoes and more geht sie entspannter mit der Situation um. © Jürgen Wolter (Archiv
Anne Heine-Hagen von der Buchhandlung Kortenkamp überlässt es ihren Kunden, ob sie weiter Maske tragen. „Ich denke, die meisten werden es von selbst tun, wenn aber einer ohne Maske reinkommt, habe ich auch kein Problem damit“, sagt sie. In der Buchhandlung sei genug Platz, damit es nicht zu eng wird.
Bei van Buer gilt weiterhin Maskenpflicht
Ganz anders sieht es im Modehaus van Buer aus. „Zum Schutz unserer Kunden und unserer Mitarbeiter gilt bei uns weiterhin die Maskenpflicht“, sagt Günter van Buer. „Wir haben Schilder aufgestellt, die darauf hinweisen. Wir hatten selbst einige Coronafälle unter den Mitarbeitern und wollen, dass das Risiko nicht zu groß wird.“
Van Buer beruft sich dabei auf sein Hausrecht. „Bei Inzidenzen von 150 mussten wir monatelang schließen, jetzt haben wir Inzidenzen von 1.700 und alles wird aufgemacht? Das kann doch nicht sein“, sagt er.
Für den Lebensmitteleinzelhandel galten häufig während der Corona-Pandemie Sonderregelungen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Auch hier gilt keine Maskenpflicht mehr. „Wir werden aber trotzdem per Aushang unsere Kunden bitten, freiwillig eine Maske im Geschäft zu tragen“, sagt Hildegard Bösing vom Frischmarkt Bösing in Lippramsdorf. „In den hygienischen Bereichen im Geschäft, also zum Beispiel an der Fleischtheke, werden unsere Mitarbeiter auch weiter noch die Maske tragen. Außerdem läuft unser Luftfilter im Geschäft auf Hochtouren.“

Im Frischmarkt Bösing werden die Kunden gebeten, freiwillig Maske zu tragen. © Maximilian Konrad (Archiv)
Edeka Rhein-Ruhr weist auf unsere Anfrage darauf hin, dass sich das Unternehmen seit Beginn der Pandemie an die bestehenden Vorschriften hält. Die Marktbetreiber als selbstständige Kaufleute würden vor Ort die Maßnahmen in ihren Märkten beschließen.
Auch bei Aldi werden die Kunden gebeten, freiwillig die Maske zu tragen, teilt die Marketingabteilung auf Anfrage mit.
Bei Rewe werden ebenfalls die geltenden Maßnahmen umgesetzt, teilt die Konzernkommunikation mit. „Auch die Schutzvorrichtungen und Abstandsmaßnahmen in den Kassenbereichen bleiben über den 2. April hinaus erhalten.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
