Marian Kuprat feiert Tourauftakt in Haltern am See

„Ochsentour“

Auftakt der Deutschlandtour in Haltern: Zusammen mit seiner Youngstownband präsentierte Marian Kuprat (26) am Freitag seine zweite CD „Ochsentour“ im Trigon. Eröffnet wurde das Konzert von Tommy Finke, der schon mehrfach Gast bei der „White Night“ in Haltern war. Im Artikel finden Sie das Video zu Kuprats neuer Single.

HALTERN

von Stefan Gewecke

, 22.10.2017, 14:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Ein intimes Konzert mit viel Nähe spielte der 26-jährige Marian Kuprat am Freitagabend. Gewecke

Ein intimes Konzert mit viel Nähe spielte der 26-jährige Marian Kuprat am Freitagabend. Gewecke © Foto: Stefan Gewecke

Dem Bochumer Finke fällt es nicht schwer Stimmungen zu erzeugen. Stimmungen, die immer die Melancholie tangieren, nie aber von ihr in den Abgrund gesogen werden, sondern jedes Mal sich diesem mit aller Kraft und großer Leichtigkeit entgegen stellen. Marian Kuprat bespielt seit 2012 die Bühnen der Nation unter eigenem Namen. Es fällt schwer den Musikstil eindeutig zuzuordnen, vieles ist dabei: etwas Folk, Rock auf jeden Fall, etwas Punk, etwas Reggae. „Singer-Songwriter-Rock“ nennt Kuprat seinen Stil augenzwinkernd selbst.

Es ist jetzt Oktober und 74 Konzerte hat der junge Musiker in diesem Jahr schon gegeben, kein Wunder also, dass die neuste CD den Titel „Ochsentour“ trägt. Nach dem Tourstart in seiner Heimat Haltern folgen Konzerte in Berlin, Potsdam, Hamburg und München und „vielleicht geht es auch wieder nach Russland“, so Kuprat.

Die Band fing am Freitag schwungvoll an. Das erste Lied war der Coversong „Keine Macht für Niemand“ von Ton Steine Scherben, kraftvoll präsentiert. Weiter ging es mit dem Titelsong der ersten CD „Einsame Wölfe“, gefolgt von dem ebenso rockigen „Lieder gegen Krieg“. Alle Lieder wurden vom zahlreichen Publikum stürmisch beklatscht und bejubelt, das hier war ein Heimspiel.

Und die Songs der neuen CD kamen genauso angenehm professionell und ungezwungen rüber, wie die ganze Show. Es gab ein Lichtspektakel ohne aufdringlich zu sein, der Sound war ausgewogen, die Bühne aufgeräumt und ohne Deko-Elemente außer dem obligatorischen Bandbanner an der Wand im Hintergrund.

Es groovte, krachte und blueste

Die Songs groovten, wo gegroovt werden sollte, es krachte, es blueste, immer an den richtigen Stellen. Die synchronen Showeinlagen des Gitarristen Niklas Becker und des Bassisten Stefan Rennefeld strahlten eines aus: Übung. Das machten diese Jungs nicht zum ersten Mal, das war ein professionelles Showprogramm.

Es ist die „Ochsentour“, die diese Band schon jetzt hinter sich hat, die sie zusammengeschweißt hat, die aus einer Truppe motivierter Musiker eine Band hat werden lassen. Nichts wirkt überspannt, nichts überchoreographiert. Die Texte intelligent, nachdenklich und auch lustig, die Musik pfiffig und abwechslungsreich.