Lesung und Talk in Haltern: Werner Hansch spricht über seine Spielsucht

Lesung

Kult-Sportreporter Werner Hansch war jahrelang spielsüchtig und ruinierte damit nicht nur seine Beziehung. Wie er den Weg aus der Sucht fand, erzählt er am Mittwoch, 3. November, in Haltern.

Haltern

16.10.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
So kennen seine Fans Werner Hansch: Als engagierten Sportreporter. Doch er hatte ein dunkles Geheimnis, das ihn in den Abgrund trieb.

So kennen seine Fans Werner Hansch: Als engagierten Sportreporter. Doch er hatte ein dunkles Geheimnis, das ihn in den Abgrund trieb. © picture alliance/dpa

Mehr als zehn Jahre lang setzt der Kult-Sportreporter in Wettbüros auf Pferde, meistens auf die falschen, und verzockt alles, was er hat: sein Vermögen, sein Haus, seine Liebe. Als er immer neues Spielgeld braucht, erzählt er Freunden Lügengeschichten, pumpt sie an. Auch Hermann Beckfeld, ehemaliger Chefredakteur der Halterner Zeitung, leiht ihm Geld. Am 3. November 2021 kommen beide zu Lesung und Talk in die Buchhandlung Kortenkamp.

Schonungsloser Bericht

Hermann Beckfeld ist Autor des Buches „Einmal Hölle und zurück!“, das den Absturz von Werner Hansch in die Spielsucht und die erfolgreiche Therapie schildert. Außerdem moderiert er den Abend. Hansch, genannt die Stimme des Ruhrgebiets, wird im Gespräch schonungslos erzählen, wie die Krankheit seine Scham und Würde auffraß.

Hermann Beckfeld, ehemaliger Chefredakteur der Halterner Zeitung, hat über seinen Freund Werner Hansch ein Buch geschrieben.

Hermann Beckfeld, ehemaliger Chefredakteur der Halterner Zeitung, hat über seinen Freund Werner Hansch ein Buch geschrieben. © Dieter Menne Dortmund

Es ist ihr erster gemeinsamer Auftritt in einer Buchhandlung. Hermann Beckfeld beschreibt den Weg seines Freundes in die Sucht; vom ersten eher zufälligen Besuch einer Zockerbude bis zur Spielsucht, die Werner Hansch viel zu lange nicht wahrhaben will. Erst setzt er nur 20, 30 Euro am Tag, später täglich bis zu 5000 Euro, um mit leeren Händen heimzufahren.

Freunde und Bekannte belogen und betrogen

Irgendwann muss der gefeierte TV- und Hörfunkreporter sein Haus verkaufen, bekommt bei den Banken keinen Kredit mehr, lügt und betrügt Freunde und Bekannte. Auch seine Lebensgefährtin darf von seiner Leidenschaft nichts erfahren. Doch die Sache fliegt auf. Seine Moni verlässt ihn. Erst als eine Zeitung über mögliche Betrügereien und seine Schulden schreibt, entschließt er sich zur Therapie.

Bewusst hat Hermann Beckfeld in seinem Buch Kapitel über das Leben von Werner Hansch eingestreut. Der Junge aus Recklinghausen-Süd, der mit seiner Mutter nach Polen flüchtet, dessen Vater ins KZ Buchenheim kommt, dessen Eltern innerhalb von fünf Wochen sterben. Der ehemalige Student, der vom Trabrennbahnsprecher zum bundesweit bekannten Reporter aufsteigt.

Natürlich werden Werner Hansch und Hermann Beckfeld bei Kortenkamp über die „Wende“ sprechen; über die Therapie, den Einzug ins Promi-Big-Brother-Haus und seine Aufgabe als Botschafter des Fachverbandes Glücksspielsucht und den neuen Glücksspielstaatsvertrag, den der ehemalige Reporter für gefährlich hält.

„Einmal Hölle und zurück!“ – Lesung und Talk in der Buchhandlung Kortenkamp, Mittwoch, 3. November, 19.30 Uhr. Karten (12 Euro) nur bei Kortenkamp.
Lesen Sie jetzt