Nur wenige Studierende möchten Lehrerin oder Lehrer werden. Zu unattraktiv sei der Beruf, heißt es in vielen Umfragen. Die Kinder werden immer frecher, die Bezahlung ist nur okay, und immer mehr Aufgaben müssen vom Lehrpersonal bewältigt werden: Datenschutzbeauftragte, Medienbeauftragte, Sonderpädagogen, Integrationslehrer, Ganztagsbetreuung.
Im Kampf gegen den Lehrermangel wird der Seiten-, Quer- und Direkteinstieg in den Lehrberuf immer einfacher. „Das heißt nicht, dass die Einsteigerinnen oder Einsteiger schlechter sind“, sagt Schulleiter Frank Cremer von der Alexander-Lebenstein-Realschule. „Aber ein Allheilmittel kann es nicht sein.“ Denn eine umfassende Lehramtsausbildung sei wichtig, ebenso der pädagogische Hintergrund.
Das sagt auch Dagmar Perret, Schulleiterin der Joseph-Hennewig-Schule. „Ich hatte schon eine Person, die einen Doktor in Chemie hatte, aber einfach kein Feingefühl für Kinder“, so Perret. Lediglich die Fachexpertise reiche nicht aus, um Kinder zu unterrichten. „Den Beruf als Lehrerin oder Lehrer muss man wollen.“ Deshalb finde sie den Seiteneinstieg grundsätzlich nicht schlecht. Es kann funktionieren, muss es aber nicht.
Damit das Lehrpersonal an den Schulen entlastet werden kann, braucht es nicht nur mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie attraktivere Arbeitsbedingungen, sondern auch mehr Fachpersonal, das beispielsweise mit einer Expertise im Bereich Medienkompetenz und Datenschutz Hilfestellung leisten kann.
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