Windrad an der B58 in Haltern verliert Rotorblatt - Straße gesperrt

Unfall am Windrad

Das Rotorblatt eines Windrads an der B58 in Haltern am See ist am Montagnachmittag wohl vom Wind zerfetzt worden. Mehrere größere Teile krachten zu Boden.

Haltern

, 20.04.2020, 15:43 Uhr / Lesedauer: 3 min
Von oben sieht man auch die Teile des Flügels, die bereits auf den Boden gefallen sind. Unten rechts ist die B58 zu sehen.

Von oben sieht man auch die Teile des Flügels, die bereits auf den Boden gefallen sind. Unten rechts ist die B58 zu sehen. © Gudio Bludau

Aktualisierung 18 Uhr:

Die Stadt hat gerade eine Pressemitteilung zu dem Vorfall veröffentlicht. Sie geht davon aus, dass die B58 bis mindestens Mittwoch in beide Fahrtrichtungen gesperrt bleiben wird.

Hier die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Heftige Windböen haben am Montagnachmittag dafür gesorgt, dass an einem Windrad an der B58, Weseler Straße, ein Flügel abgefallen ist. Die abgebrochenen Teile sind zum Glück lediglich ins Feld und nicht auf die nahe gelegene Bundesstraße und auch nicht auf die Autobahn gefallen. Polizei, Feuerwehr und der städtische Baubetriebshof sperrten das entsprechende Straßenstück. Das bedeutet, dass die B58 zwischen der Autobahn A43 und der Straße Neuer Kamp bis mindestens Mittwoch in beiden Fahrtrichtungen gesperrt bleiben. Erst dann wird ein Kranwagen, der zur Reparatur eines anderen Windrades schon vorher bestellt war, den Schaden beheben bzw. die Stelle sichern. Denn derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Teile herunterstürzen.

Deshalb sollten nicht nur Verkehrsteilnehmer die Stelle meiden, auch Schaulustige sollten in einem Radius von mindestens 500 Meter fernbleiben.

Kfz-Fahrer können, wenn sie an der B58 die Autobahn verlassen, nach wie vor in Richtung Haltern am See fahren, ebenso können Autofahrer aus Haltern kommend auf die A43 fahren.“

Wir beenden an dieser Stelle für heute unsere Berichterstattung. Sollte es noch zu aktuellen Entwicklungen kommen, werden wir Sie selbstverständlich darüber informieren.

Aktualisierung 17.11 Uhr:

Dieses Drohnen-Foto zeigt die abgebrochenen Teile, die krachend auf das Feld gefallen sind.

Die abgebrochenen Teile liegen auf dem Feld.

Die abgebrochenen Teile liegen auf dem Feld. © Guido Bludau



Aktualisierung 16.45 Uhr:

Es gibt nun eine Stellungnahme vom Mitbegründer der WiKoNo, Markus Nolte: „Dieser Flügelbruch hat für große Aufregung gesorgt. Er geschah für uns vollkommen unerwartet, die Anlage ist ja erst 5,5 Jahre in Betrieb. Im letzten Jahr hatten wir einen Gutachter am Rotor hochgeschickt, da waren nur kleinere Schäden sichtbar. Für mich kommt als Ursache eigentlich nur ein Materialfehler in Betracht, der von außen nicht erkennbar war. Der Wind ist heute schon recht kräftig, die Anlage lief den ganzen Tag auf Vollast. Aber die Windgeschwindigkeit war im Februar schon oft höher. Der finanzielle Schaden hält sich für uns in Grenzen, weil für derartige Anlagen üblicherweise wie auch bei uns ein Vollwartungsvertrag abgeschlossen wird. Durch diesen ist sowohl die Reparatur als auch zum Teil der Ertragsausfall abgesichert.“

Die Schwester-Anlage direkt nebenan steht seit vier Wochen wegen eines Schadens am Rotorlager. Aber ab Dienstag kommt ein großer Kran, wenn es gut läuft, können dann sofort beide Anlagen repariert werden.

Aktualisierung 16.20 Uhr:

Ein Instagram-Video von „Laureen“ zeigt den Moment, in dem das zweite große Stück des Windrad-Rotorblatts auf den Boden kracht.

Video
Windrad in Haltern verliert Flügel

Aktualisierung 16.07 Uhr:

Soeben ist ein weitere größere Stück des Rotosblatts mit einem lauten Knall auf den Boden gekracht. Die Experten einer gerade eingetroffenen Spezialfirma wollen das Windrad nun so in den Wind drehen, dass auch das letzte größere Stück zu Boden fällt.

Detailaufnahme des Flügels

Detailaufnahme des Flügels © Elisabeth Schrief

Ursprüngliche Meldung:

Drei laute explosionsartige Geräusche haben am Montagnachmittag gegen 15 Uhr viele Halterner aufgeschreckt. Der Grund ist kilometerweit zu sehen: Ein Rotorblatt eines Windrads an der B58 ist abgeknickt. Gespalten hängt er von der Narbe herunter.

Die Feuerwehr Haltern ist vor Ort und erkundet die Lage. Ein großes Teil des Rotorblatts soll in einem Feld liegen. Außerdem rieseln weiter Teile von oben auf den Boden herab. Ob es Verletzte gibt, ist derzeit nicht bekannt.

Bereich ist abgesperrt

Die Feuerwehr kann derzeit den Bereich nur absichern. Eine Spezialfirma ist informiert, um die Lage einzuschätzen. Vermutlich muss ein Kran herbeigeholt werden, der normalerweise für den Aufbau solcher Windkraftanlagen benutzt wird.

Die B58 und die Wilhelm-Koch-Straße sind derzeit komplett gesperrt. Der Bereich sollte weiträumig umfahren werden.

Laut Angaben der Feuerwehr handelt es sich um den ersten Unfall mit einem Windrad in Haltern am See. Zur Ursache für den Unfall gibt es noch keine Erkenntnisse.

Das Windrad wurde 2014 aufgebaut. Es hat eine Nabenhöhe von 143 Metern und misst mit Flügeln 230 Meter. Es gehört der WiKoNo GmbH, gegründet von Hubertus Koch aus Bergbossendorf und Markus Nolte aus Lippramsdorf.

Es hat 4,8 Millionen Euro gekostet. Das Maschinenhaus samt Flügel wiegt 190 Tonnen. Das Windrad kann aufgrund seiner Leistungsstärke 1800 Haushalte mit Strom versorgen.

Die Feuerwehr sichert den Bereich.

Die Feuerwehr sichert den Bereich. © Guido Bludau

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