Kurz vor dem Jahreswechsel drang Wasser in die Kunsthalle Burkamp und flutete den Keller. Eine Katastrophe für Betreiber Frank Burkamp und sein Team. In dem 120 Quadratmeter großen Keller lagerten Werkzeug, Inventar, viele wasserempfindliche Materialien - und Hunderte Kunstwerke.
Bis heute lässt sich der Schaden nicht konkret beziffern. Die Versicherung übernimmt zwar einen Teil, bei Kunstwerken zahlt sie aber lediglich die Materialkosten.
„Der eigentliche Gegenwert der Kunstwerke, zu dem sie auch verkauft werden würden, wird jedoch nicht von der Versicherung übernommen“, sagt Frank Burkamp. Der entstandene Schaden sei deutlich höher als der Gegenwert des Materials. „Unsere Kreationen, unsere Arbeitsstunden zur Erschaffung der Werke, aber auch die Arbeitsstunden, die in eine Restauration fließen müssten, werden alle nicht abgedeckt.“
Was von den Werken zu retten ist, will Frank Burkamp retten. Auch wenn die Wiederherstellung der Kunstwerke jeweils stundenlange Handarbeit erfordert. Immerhin beherrscht Burkamp dieses traditionelle Handwerk. Er lernte es bei einem 93-jährigen Meister in Rom.

Gut zwei Wochen nach dem Unglück sind Frank Burkamp und sein Team immer noch hauptsächlich mit Aufräumen beschäftigt. In der gesamten Kunsthalle liegen Werke aus, damit sie durchtrocknen. Viele Helfer aus dem Kreis der Kunsthalle packen mit an.
Derzeit dient das Atelier noch als Trockenraum. Ende Januar soll darin aber wieder Unterricht stattfinden, um weitere Verdienstausfälle der freischaffenden Künstlerinnen und Künstler zu vermeiden.
Crowdfunding gestartet
Burkamps Kollegin Maike Prause hat nun unter www.startnext.com/hochwasserkunst ein Crowdfunding aufgesetzt und bittet um Hilfe: „Eure Spende ermöglicht die Wiederherstellung beschädigter Kunstwerke und den Erhalt dieses inspirierenden kulturellen Ortes. Danke für eure Unterstützung“, heißt es dort.
Am Montagnachmittag (15.1.) waren schon mehr als 600 Euro zusammengekommen. Bis zum 9. März kann gespendet werden. Bis dahin ist das gespendete Geld zunächst ein fiktiver Betrag. Wenn bis zum Ende der Kampagne das Ziel von 10.000 Euro nicht erreicht ist, gilt sie als gescheitert. „Es ist ein Alles-oder-nicht-Modell“, sagt Maike Prause. Auf die Idee habe sie eine Helferin während des Aufräumens gebracht.
Kreatives Dankeschön
Bei jedem Unterstützer möchte sich die Kunsthalle auch bedanken. Je nach Spendensumme auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Für 10 Euro gibt es „Dankbarkeit auf Lebenszeit“, ab 15 Euro eine persönlich signierte Kunst-Postkarte. Wer etwas tiefer in die Tasche greift, kann die Patenschaft für die Restaurierung eines Kunstwerkes übernehmen oder bekommt echte limitierte Hochwasserkunst (beschädigte, aber gut erhaltene kleine Kunstwerke). Für 5.000 Euro gibt es ein personalisiertes Porträtgemälde in Öl.
In ein paar Wochen sollen noch ein paar andere kreative Belohnungen für Unterstützer dazukommen, kündigt Maike Prause an: „Es soll ja interessant bleiben.“
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