Das Radwegenetz in Haltern sollte attraktiver und sicherer werden. Dafür wurde bisher viel Geld ausgegeben. 1,9 Millionen Euro (95 Prozent dieser Summe wurden aus Mitteln des Bundes gedeckt) flossen in 14 Kilometer Strecke. Angefangen wurde an der Burbrocksgosse, zuletzt waren Wege am Stausee an der Reihe.
Von hier kamen nach dem Wochenende (2. Februar) Klagen über den Zustand der neuen Radverbindungen. Endlich war es nach dem langen Regen einmal schön, da herrschte Betrieb rund um den See, darunter viele Radfahrende. „Ich musste mein Rad nach dem Ausflug sandstrahlen“, meldete sich ein Sythener.
Sein E-Bike sei völlig verdreckt gewesen, schlimmer noch, einzelne Partikel hätten sich in die Scheibenbremse gesetzt. Auf den neuen Wegen laufe das Wasser wohl nicht richtig ab, vermutet der Sythener. Es habe den Anschein, als ob sich die obere Schicht auflöse. „Das wird nicht lange halten“, prophezeit der Radfahrer.
Bei einem Besuch der Redaktion am Mittwoch stellte sich der Carl-Homann-Weg für Fußgänger außerdem als ziemlich rutschig dar. Vorsicht war bei Schuhen ohne besonderen Grip geboten. Ein vorbeikommender Jogger suchte nicht die Mitte des Weges, sondern den Rand.

Auf Anfrage teilte die Stadt Haltern jetzt mit, dass der mangelhafte Zustand der neuen Radwege der Verwaltung bereits vor einer Woche aufgefallen sei. Dabei habe sich gezeigt, dass die Deckschicht der Wege zu viel Wasser enthalte und diese dadurch aufweicht. Dies seit nicht auf allen Wegen im gleichen Maße ausgeprägt.
Kontakt zum Hersteller
„Aufgrund des festgestellten Mangels, den die Stadt natürlich nicht hinnehmen wird, hatte die Verwaltung bereits Kontakt mit der Herstellerfirma aufgenommen“, heißt es aus der städtischen Pressestelle. Bei dieser handele es sich um eine auf dem Markt bekannte und namhafte Firma, die diese Deckschicht bereits europaweit verbaut hat.
Mit dem Hersteller sei nun abgesprochen, dass an verschiedenen Stellen Bodenproben genommen werden, die im Labor untersucht werden, um die genaue Ursache zu ermitteln. Im Anschluss werde der Mangel im Rahmen der Gewährleistung behoben. Um auf die Rutschgefahr aufmerksam zu machen, will die Stadt eine entsprechende Beschilderung aufstellen.
Die Erneuerung der Radwege umfasste die wassergebundene Deckschicht inklusive Unterbau. Beim Start der Bauarbeiten an den Radwegen war noch darauf hingewiesen worden, dass durch die Verwendung verschiedener Gesteinsarten eine nachhaltige und besonders widerstandsfähige Deckschicht entstehe. Abnutzung und Erosion sollten dadurch verhindert werden.