Auf seiner Sitzung am Montag votierte der Kreistag Recklinghausen eindeutig für den Bau der Stever-Lippe-Passage in Haltern. Die Abstimmung erfolgte einstimmig, nachdem sich Ende Februar bereits der Umweltausschuss des Kreises dafür ausgesprochen hatte.
„Wir sind mit dem Beschluss sehr zufrieden und optimistisch, dass der Fuß- und Radweg, für den wir jetzt vier Jahre lang gekämpft haben, endlich Realität werden kann“, freute sich Martin Bendieck von der Halterner Initiative, die das Projekt seit Jahren vorantreibt. „Es lohnt sich am Ende doch, dicke Bretter zu bohren.“
Bei der Stever-Lippe-Passage handelt es sich um einen 400 Meter langen Fuß- und Radweg, der unterhalb des Recklinghäuser Damms das Ende der Papenbrückstraße mit der Wasserwerkstraße verbinden soll. Da er ein Naturschutzgebiet tangiert, hatte sich der Umweltbeirat des Kreises zunächst dagegen ausgesprochen. Dieses Votum hebt der Kreistagsbeschluss jetzt auf.
Befreiungsbescheid
„Wir warten jetzt auf den Befreiungsbescheid der Unteren Naturschutzbehörde, sprich des Kreises“, sagt Gunter Albrecht vom Fachbereich Planen und Wirtschaftsförderung der Stadt Haltern. Da die geplante Passage auch ein Überflutungsgebiet der Lippe tangiert, ist außerdem eine Genehmigung des Regierungsbezirks Münster erforderlich. „Wir sind gerade dabei, die nachgeforderten Unterlagen dafür zusammenzustellen“, so Albrecht weiter.
Die Stever-Lippe-Passage soll asphaltiert werden. Kommen alle Genehmigungen rechtzeitig zusammen, könnten Fördermittel beantragt und im Herbst mit dem Gehölzschnitt begonnen werden. „Die 400 Meter zu asphaltieren ist dann keine Großbaustelle mehr“, so Gunter Albrecht.
Der Kreistagsbeschluss ist politisch bindend „Als nächstes erteilen wir den Befreiungsbescheid von den Naturschutzauflagen“, so Kreissprecherin Lena Heimers. Ein solcher Bescheid sei aber wie alle behördlichen Beschiede grundsätzlich auch juristisch anfechtbar.