Sie wollten „so viele Schiffe wie möglich“ blockieren. Die Klima-Aktivisten, die am Samstag den Schiffsverkehr an der Schleuse in Flaesheim zum Erliegen brachten, hatten es besonders auf Kohleschiffe abgesehen. Sie protestierten damit gegen den Import von „Blutkohle“, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Kolumbien und Südafrika gefördert werde.
Ein Kohleschiff allerdings befand sich in Flaesheim nicht unter den ausgebremsten Frachtern. Eine Sprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Westdeutsche Kanäle in Duisburg berichtete auf Anfrage von sechs Schiffen, die wegen der Aktivisten an der Schleuse in Flaesheim stundenlang festlagen. „Ein Kohleschiff war nicht dabei“, so die Sprecherin.
Für die Kraftwerke
Insgesamt konnten 14 Schiffe ihre Fahrt nicht ohne Unterbrechung fortsetzen. „Acht Schiffe befanden sich in der näheren Umgebung der Flaesheimer Schleuse“, hieß es. Lediglich eins hatte Kohle geladen. Aufgrund der Blockade hatte der betreffende Schiffer bereits in Dorsten angehalten. Der fossile Brennstoff wird unter anderem über den Wesel-Datteln-Kanal zu den Kraftwerken in Datteln und Lünen gebracht.
Zur Schadenshöhe konnte sich die Sprecherin der WSA Westdeutsche Kanäle nicht äußern. Dazu lägen keine Informationen vor. Die Flaesheimer Schleuse wird täglich im Schnitt von 60 Fracht- und Tankschiffen passiert. Etwa zwei bis drei Kohleschiffe sind darunter.
Der Wesel-Datteln-Kanal zählt nach dem Rhein zu den meistbefahrenen Wasserstraßen Deutschlands. Er gilt als wichtige West-Ost-Verbindung. Der Schifffahrtskanal verläuft durch das nördliche Ruhrgebiet und verbindet den Rheinstrom bei Wesel mit dem Dortmund-Ems-Kanal am Wasserstraßenkreuz Datteln.
Klima-Aktivisten blockierten Schleuse am Wesel-Datteln-Kanal: Schiffsverkehr ruhte stundenlang
„Wir wollen so viele Schiffe wie möglich hier blockieren“: Aktivisten an Schleuse Flaesheim
Gantepoth im Wandel der Zeit: Alte Bilder aus der Halterner Innenstadt
