Die Kindergartenplätze für das neue Kitajahr 2023/2024 sind vergeben. Jugendamtsleiter Gisbert Drees stellt die Zahlen am 2. März in der Sitzung des Ausschusses Generationen und Soziales vor. Danach stehen für 1021 angemeldete Kinder über drei Jahren 1013 Plätze zur Verfügung. Das entspricht einer Versorgungsquote von 99,2 Prozent. So rosig sieht es allerdings im U-3-Bereich nicht aus.
Für Jungen und Mädchen unter drei Jahren haben die Kindergärten nur 340 Plätze frei. Das sind17 weniger als zunächst angenommen. Diese fallen unter anderem in der Tagespflege weg. „Auch in der Kindertagespflege macht sich zunehmend die mit der Ausübung der Tätigkeit zusammenhängende Belastung bemerkbar. Einige Tagespflegepersonen geben ihre Tätigkeit auf oder sie betreuen weniger Kinder“, stellt Gisbert Drees fest.
Darüberhinaus hätten verschiedene Tagespflegepersonen oder Großtagespflegestellen extra Räume angemietet, hier komme es immer wieder zu Veränderungen. Die Verwaltung überlegt daher, offensiv neue und somit weitere Interessenten für die Kinderbetreuung zu akquirieren.
Bezogen auf die Kinder mit Rechtsanspruch (vollendetes erstes Lebensjahr bis zu drei Jahren) liegt die Versorgungsquote in Haltern rechnerisch bei 68,9 Prozent, in der Altersklasse 0 bis unter drei Jahre bei 45,9 Prozent. Ein wenig wird der Druck mit Eröffnung der Kita „Katharinenhöfe“ in Hamm-Bossendorf zum 1. August 2024 nachlassen, ist Jugendamtsleiter Drees sicher. Hier sind 16 U3-Plätze und 39 Ü3-Plätze eingeplant.
Eröffnungstermin nicht gefährdet
Nachdem die Eröffnung schon zweimal verschoben wurde, verspricht Investor Michael Hiesgen nun aber definitiv eine Fertigstellung des Hauses in 2024. Anfang Februar bestätigte er der Stadt, dass die Arbeiten im Zeitplan liegen und der Eröffnungstermin nicht gefährdet ist.
Der Anne-Frank-Kindergarten sollte ursprünglich aufgrund der erneut verzögerten Fertigstellung dieser Kita im neuen Kindergartenjahr mit vier Gruppen und insgesamt 60 Plätzen fortgeführt werden. Der Träger, die evangelische Kirchengemeinde, hat aktuell erklärt, dass für die vierte Gruppe (die mit zehn Kindern quasi als halbe Gruppe eingeplant war) für ein Kindergartenjahr kein Personal, das befristet eingestellt würde, zu finden sei. Deshalb beschränkt sich der Kindergarten künftig auf drei Gruppen.

Der Rückgang der U3-Plätze sei sicher nicht zufriedenstellend, sagt Gisbert Drees. Gelöst werden könne das Problem jedoch nicht durch den Neubau einer weiteren Kita. Das langfristige Verhältnis zwischen U3-und Ü3-Kindern soll nach den Vorgaben des Landesjugendamtes im Optimalfall bei 25 bis 30 Prozent U3 und 70 bis 75 Prozent Ü3 liegen, in der Anfangsphase gegebenenfalls leicht darüber.
Eine weitere Kita würde also bei angenommenen 80 Plätzen lediglich maximal 24 Plätze für U3-Kinder bieten, während 56 Plätze für Ü3-Kinder vorgehalten werden müssten.
Ein Jahr Krieg in der Ukraine: Olga fand in Haltern ein Zuhause auf Zeit
Stadt lässt alte Backstube Osemann abreißen: Verfallen und nicht mehr zu retten
„Bewerber stehen hier nicht Schlange“: Jeder dritte Hausarzt in Haltern über 60 Jahre alt