Seit 18 Jahren traut Kathrin Uhlenbrock schon Paare im Standesamt der Stadt Haltern am See. Ungefähr 200 Eheschließungen hat sie in der Zeit vollzogen.
Die meiste Zeit hat Kathrin Uhlenbrock nebenamtlich als Standesbeamtin gearbeitet. An den Wochenenden und während der Urlaubszeit hat sie die hauptamtlichen Trauzeugen unterstützt.
Zum neuen Jahr hat die 44-Jährige das Jugendamt verlassen und ist Leiterin des Standesamtes geworden. „Ich liebe den Beruf“, sagt sie. Deswegen hatte sie sich entschieden, etwas Neues zu machen, als die Stelle freigeworden ist.
„Eheschließungen-To-Go“
In den ersten Wochen des neuen Jahres gab es sieben Eheschließungen in Haltern. Im Sommer geht es dann richtig los. Schon jetzt ist das Schloss Sythen als Hochzeitslocation komplett ausgebucht. Auch die Möwe wird schon jetzt angefragt. Bald sollen auch hier wieder Trauungen möglich sein.
Ein Blick in die Statistik: 2022 gab es 211 Eheschließungen, 2021 waren es wegen Corona deutlich weniger (144). „Was sehr schön zu beobachten ist, ist, dass die Zahl der gleichgeschlechtlichen Ehen steigt“, sagt Kathrin Uhlenbrock.

Die Standesbeamtin hat auch schon zwei „Eheschließungen-To-Go“ in diesem Jahr gehabt. „Ich liebe das ja“, sagt sie und grinst. „Die Paare kommen vorbei, um die Ehe anzumelden. Aber dann heiraten sie spontan. Die sind einfach so überzeugt von ihrer Beziehung.“ Auch wenn sie kurzfristig keine persönliche Rede vorbereiten kann, ist Kathrin Uhlenbrock in solchen Momenten sehr ergriffen.
Einmal ist ein Paar zur Eheschließung zu ihr gekommen, die gekleidet waren, als würde sie gleich im Anschluss auf den Markt gehen. „Das war schon sehr leger“, sagt die Standesbeamtin. Als „Gast“ hatten sie ihren Dackel dabei. „Das kommt übrigens oft vor, dass die Hunde die Ringe bringen sollen.“ Bei einem ihrer Kollegen ist das mal schiefgegangen. Da ist der Hund mit den Ringen weggelaufen.
Brennender Kerzenständer
Auch ihre erste Eheschließung 2004 bleibt der 44-Jährigen bis heute in Erinnerung. Die Trauung war im Schloss Sythen. „Damals habe ich auch ein Fotobuch von dem Paar bekommen“, erinnert sie sich. „Da gucke ich heute noch gerne rein.“
Es ist nicht die einzige Trauung im Schloss Sythen, an die sich Kathrin Uhlenbrock noch gut erinnert. „Einmal hat ein Kerzenständer, der mit Efeu geschmückt war, gebrannt. Ich war sowieso schon nervös, das hat dann nicht geholfen“, sagt sie und lacht. Die Trauzeugen haben den Kerzenständer schließlich gelöscht.
Viele Aufgaben neben den Trauungen
Die Eheschließungen machen nur einen Teil der Arbeit der Standesbeamtin aus. „Ein großer Bereich sind Sterbefälle“, sagt Kathrin Uhlenbrock. Aber auch Kirchenaustritte, Namenserklärungen und die Ausstellung von Urkunden gehört zu ihrem Arbeitsbereich.
„Mit Geburten haben wir in Haltern mittlerweile nicht mehr viel zu tun. Nur ab und zu machen wir Nachbeurkundungen. Zum Beispiel, wenn das Baby im Urlaub geboren wird, aber ‚Haltern am See‘ im Ausweis eingetragen werden soll.“
Beruf liegt in der Familie
Der Beruf der Standesbeamtin liegt bei Kathrin Uhlenbrock in der Familie. Schon ihr Großonkel Walter Droste hat Paare in der Seestadt getraut. Mit der Zeit haben sich die Trauungen deutlich verändert. Standesamtliche Trauungen in Weiß wären damals undenkbar gewesen. Da immer mehr Paare heute auf eine kirchliche Trauung verzichten, kommt das aber häufig vor.

„Die Braut lässt sich auch oft von ihrem Vater reinbringen“, sagt die Standesbeamtin. „Immer häufiger richtigen die Partner auch persönliche Worte aneinander. Das ist so romantisch, da bin ich immer sehr ergriffen.“
Eine besondere Dynamik entsteht auch, wenn einer der Partner zu spät kommt. „Meistens hat der Friseur einfach länger gebraucht“, sagt Kathrin Uhlenbrock. Ein „Nein“ hat es bei ihren Trauungen bis jetzt noch nicht gegeben.
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