Demenz-WG neben einer Kita In Halterns Katharinenhöfen sind Pioniere am Werk

Demenz-WG neben einer Kita: In Katharinenhöfen sind Pioniere am Werk
Lesezeit

Unter dem Motto „Demenz – verbunden bleiben“ findet am 21. September wie in jedem Jahr seit 1994 der Welt-Alzheimertag statt. Diesen Tag nutzen die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen für einen Besuch in Haltern. Am Alten Rathaus werben sie für eine neue Wohnform in den Katharinenhöfen, wo 2024 auch eine Kita eröffnet wird und 100 Wohnungen entstehen.

In einem der sechs Quartierhäuser zwischen Flaesheimer Straße und Wesel-Datteln-Kanal möchte der private ambulante Pflegedienst - ein Familienunternehmen mit rund 450 Mitarbeitenden - Wohngemeinschaften für Demenzkranke gründen. Dazu mietet es sich in den Katharinenhöfen in Hamm-Bossendorf ein. 24 Plätze in drei Wohngemeinschaften werden zur Verfügung stehen. So ist der Plan.

Der Eröffnungstermin ist ambitioniert: Schon im Herbst 2024 soll das Quartierhaus an der Flaesheimer Straße bezugsfertig sein, wie Silke Verlage (Leitung Soziale Betreuung) mitteilt. Am 21. September wird die APD ihre Idee auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus vorstellen. Von 10 bis 16 Uhr - also vor Beginn des Feierabendmarktes - werden Mitarbeitende das Konzept erläutern und Fragen beantworten.

„Als Ort des Zusammenlebens ermöglichen solche Wohngemeinschaften ein selbstbestimmtes Wohnen in einer familienähnlichen, behüteten Umgebung“, sagt Silke Verlage. WGs, wie sie sonst unter Studenten üblich sind, sollen eine Alternative für Menschen sein, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr allein in ihrer Wohnung leben können, aber nicht in ein Pflegeheim umziehen möchten.

In der WG bleiben ihnen so weit wie möglich Freiheiten, professionelle Begleitung gibt ihnen dabei Sicherheit im Alltag. In Gelsenkirchen und Meinerzhagen betreut das Gelsenkirchener Familienunternehmen bereits sechs Häuser mit 122 Wohngemeinschaften. Bottrop und Haltern kommen als Standorte neu dazu.

Baustelle Katharinenhöfe
In der Nachbarschaft zur Kindertagesstätte entstehen Wohngemeinschaften für Demenzkranke. © Elisabeth Schrief

Für das Konzept und das Engagement bei der Verbreitung der WG-Idee wurde APD mehrfach ausgezeichnet. „Wir haben Pionierarbeit geleistet“, betont Silke Verlage. Einen Preis erhielt beispielsweise das Projekt in Gelsenkirchen-Schaffrath. Dort wurde eine ehemalige Kirche für Demenz-Wohngemeinschaften umgebaut und modern erweitert.

Privater Rückzugsort

In den WGs wohnen je acht Mieterinnen und Mieter zusammen. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer von etwa 21 bis 24 Quadratmeter als Rückzugsort. Diese Zimmer können nach eigenen Vorstellungen eingerichtet werden. Herzstück einer jeden WG sind eine große Küche und ein großes Wohnzimmer. 24 Stunden ist Pflegepersonal vor Ort, dazu erleichtern zusätzliche Alltagsbegleiter das eigenständige Wohnen trotz der Demenz-Erkrankung.

Nachfragen aus Haltern gibt es bereits, wie Silke Verlage mitteilt. Was letztlich ein Platz kostet, vermag sie noch nicht zu sagen. „Aber Wohngemeinschaften sollen möglichst vielen zugänglich sein.“

Da geht noch mehr beim Stadtradeln: 475 Halterner legten schon fast 55.000 Kilometer zurück

Kita-Elternrat schickt Mängelliste an die Stadt Haltern: „Hier ist nichts mehr normal“

Halterner Tafel hat ein neues Domizil gefunden: „Das ist die perfekte Lösung“