Dieses spektakuläre Foto vom jetzt bestätigten Wolf schoss Naturfotograf Christoph Henrich in Lavesum in der Nähe des Torfvennteichs in Lavesum.

© Christoph Henrich

Jetzt ist es offiziell: Der Wolf ist in Haltern angekommen

rnBeobachtet, gefilmt, fotografiert

Der Wolf ist da. Das hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz offiziell bestätigt. In Haltern wurde er mehrfach gesichtet. Und fotografiert.

Haltern

, 12.08.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Normalerweise sieht und hört man sie nicht. Aber dem Naturfotografen Christoph Henrich war es am 11. Juni gelungen, einen Wolf in Haltern zu fotografieren. Morgens um 9 Uhr war er auf der Suche nach Steinkäuzen gewesen, als ihm das wilde Tier ganz in der Nähe des Torfvennteichs in Lavesum vor die Linse lief. Der Recklinghäuser war sicher: „Das ist ein Wolf“. Auch Jos de Bruin, Wolfsexperte und im Naturpark Granat zuständig für die Betreuung der Karpatenwölfe, hatte keine Zweifel an der Echtheit des Wolfs.

Und seit Donnerstag (12. August) gibt es nun endgültig Gewissheit: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) hat einen neuen Wolfsnachweis bestätigt. Und zwar in Haltern.

Von offizieller Seite geht es dabei konkret „um Nachweise in den Kreisen Recklinghausen und Borken“. Denn in dem Gebiet zwischen Reken (Kreis Borken) und Haltern am See wurde in den letzten Monaten wiederholt ein einzelner Wolf fotografisch nachgewiesen.

Losung gab endgültig Aufschluss

Am 20. Mai 2021 hatte demnach zunächst Jäger das Tier in den Abendstunden beobachtet und gefilmt. Es folgten die Bilder von Christoph Henrich im Bereich der Halterner Heubachwiesen. Mit Wildkameras wurden schließlich am 3., 8. und 15. Juni 2021 weitere Nachweise erbracht, teilte das Lanuv mit. Alle Bildnachweise seien von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geprüft worden. Durch eine am 5. Juni 2021 gefundene Losung habe die Identität des Wolfs jetzt aufgeklärt werden können.

Es handelt sich um einen Wolfsrüden mit der Kennung GW2347

Die genetische Untersuchung der Kotprobe durch das Senckenberg Forschungsinstitut Gelnhausen hat einen Wolfsrüden mit der Kennung GW2347m nachgewiesen. Er soll aus dem Rudel Werlte in Niedersachsen stammen und wahrscheinlich im Jahr 2020 geboren sein.

Aktuell ist nach Angaben der Behörde nicht bekannt, ob sich dieser Wolf weiterhin im Gebiet aufhält oder weitergezogen ist. Zwischen Mai und Juli 2020 hatte sich hier auch eine Wölfin mit der Kennung GW1800f aufgehalten. Diese allerdings konnte seitdem nicht mehr nachgewiesen werden.

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Den Haltern von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck und in der umgebenden Pufferzone, zu der auch die Stadt Haltern zählt, empfiehlt das nordrhrein-westfälische Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz, ihre Tiere mit geeigneten Zäunen wolfsabweisend zu sichern. In den Wolfsgebieten und in den Pufferzonen werden Präventionsmaßnahmen wie die Anschaffung wolfsabweisender Elektrozäune zu 100 Prozent gefördert.

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