Hohe Nachfrage + eingeschränktes Angebot = steigende Preise. Das war für einige Jahre eine feste Gleichung auf dem Immobilienmarkt in Haltern. Doch nun ist hier Bewegung auszumachen, das zeigt allein der Blick auf die bekannten Immobilienplattformen im Internet.
Gingen in der Zeit vor der Zinswende und den steigenden Energiekosten auch ältere Häuser meist weg „wie warme Semmeln“, sodass die Objekte gar nicht erst öffentlich angeboten wurden, lassen sich dort aktuell eine Reihe Angebote finden.
Es handelt sich meist um ältere Häuser und bei manchen kann man sich nicht vorstellen, dass die Preisvorstellung der Verkäufer noch zur aktuellen Situation passt. „Wir merken schon, dass die Preise fallen“, bestätigt Sabine Kulik von der Immobilienabteilung der Stadtsparkasse Haltern. Es sei ein Preisrückrang von etwa zehn Prozent zu beobachten.
„Die Immobilienpreise müssen wieder realistischer werden und sich dem richtigen Wert eines Objektes annähern“, erklärt dazu Nico Buretschek von der Immobilienabteilung der Volksbank Südmünsterland in Haltern. Zurzeit ließen sich neuere Häuser besser verkaufen, bei älteren, sanierungsbedürftigen Objekten spiele der Preis eine entscheidende Rolle.
Energiekosten wirken sich aus
Ob dieser stimmt oder nicht, zeigt beispielsweise die Verweildauer von Immobilienanzeigen auf Internetplattformen. „Ältere Häuser haben oft das Problem, dass man keine alternative Heizung einbauen kann“, sagt Sabine Kulik. Auch funktioniere beispielsweise eine Wärmepumpe am besten in Verbindung mit einer Fußbodenheizung. Das bedeute einen erheblichen Sanierungsbedarf. Speziell bei Häusern aus den 1960er- und 70er-Jahren ginge der Preis deshalb runter. Eventuell werde sich die Situation im nächsten Jahr noch einmal neu verändern, da alle hofften, dass die Photovoltaik wieder gefördert werde.

Im Portfolio der Sparkasse Haltern seien im Moment „noch viele Immobilien im Angebot“, „wir haben viel zu tun“, so Sabine Kulik. Den Grund sieht sie auch in den steigenden Nebenkosten von Immobilienbesitzern. Viele ältere Menschen lebten allein in ihrem Haus und könnten sich die hohen Nebenkosten einfach nicht mehr leisten. So kämen mehr Objekte auf den Markt.
Preise werden ermittelt
Allerdings gebe es in Haltern nach wie vor zu wenig Eigentumswohnungen. Bei Häusern werde immer häufiger die Möglichkeit der Marktpreisermittlung genutzt, teilt Sabine Kulik mit. Dieses Instrument wird von der Stadtsparkasse und auch von der Volksbank angeboten. Die Entwicklung auf dem Immobilienmarkt in Haltern sei außerdem speziell, denn in der Stadt wohnten viele Leute mit Eigenkapital, darum „läuft unser Markt auch immer noch“.
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