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Heißer Job: Der Halterner Michael Held mag das Spiel mit dem Feuer
Kulturecke
Schon als Kind war Michel Held ein großer Zirkusfan. Nach seinem Studium wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Doch dann kam die Corona-Krise. Aufgeben will er trotzdem nicht.
Er spielt mit dem Feuer: Der Halterner Michael Held ist in der Seestadt und weit darüber hinaus als Feuerkünstler und Artist bekannt. „Ich habe schon mit acht Jahren das Jonglieren angefangen“, erzählt er. „Nichts war zu Hause sicher. Mit allen Gegenständen habe ich jongliert. Dann kamen das Einrad fahren und der Stelzenlauf hinzu. Die Welt des Zirkus hat mich schon immer fasziniert.“
Nach dem Abitur studierte er Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Zirkus-, und Theaterpädagogik. 2007 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit. Das Studium in Kombination mit seinem Hobby eröffnete ihm zahlreiche Möglichkeiten. „Während des Studiums habe ich bei kleinen Jonglier-, und Feuershows schon Bühnenerfahrung sammeln dürfen, dann habe ich den Schritt gewagt, auch wirklich meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Und es hat geklappt.“
Gutes Netzwerk aufgebaut
Michael Held organisierte schnell die ersten Workshops und Zirkusprojekte. Er unterstützte Schulen und andere soziale Einrichtungen mit Ideen und Kursen. Mit Kindern zu arbeiten und seine Fähigkeiten weiterzugeben, das genieße er noch heute, so der Halterner. Wann immer Schulen für Schulzirkusprojekte anfragen, Michael Held versucht sich terminlich freizuschaufeln, auch wenn das bei seinen zahlreichen Auftritten inzwischen gar nicht mehr so leicht ist.

Auch das Jonglieren mit brennenden Fackeln gehört bei seinen Shows dazu. © Krischerfotografie
Bei seinen Auftritten sieht man ihn oft mit anderen Künstlern zusammen. Ob mit der Künstlergruppe „Bucket & Co“ oder mit der Krefelder Kombo „Chapeau Bas“, Michael Held weiß stets zu begeistern. „Ich konnte mir im Lauf der Jahre ein sehr gutes Netzwerk aufbauen und das ist gerade in meiner Branche sehr wichtig.“
Ob in Frankreich, Belgien, den Niederlanden oder der Schweiz - der Feuerkünstler hat mittlerweile eine große Fangemeinde. „Einer der spannendsten Auftritte war sicherlich das Firmenjubiläum von Ledule Enterprises“, erzählt er. „Es war in Sölden und ging über zwei Tage. Wir haben unser ganzes Equipment mit den Gondeln bis auf 3000 Meter hinauf transportiert. Das war ein Spektakel vor dem James-Bond-Museum.“ Bei seinen LED-Shows sei die Performance bis auf die Sekunde geplant. „Da gerät man schon mal ins Schwitzen, wenn der Moderator während einer Show meint, die Reichweite seines Mikrofones ausprobieren zu müssen.“
Sicherheit hat oberste Priorität
Die Sicherheit bei seinen Auftritten, sowohl für Zuschauer, als auch für die Künstler auf der Bühne sei ihm besonders wichtig. „Gerade im Bereich der Feuershows ist Vertrauen ein hohes Gut. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Feuer und eine sorgfältige Auswahl der Feuer-, und Bühnenrequisiten, sowie ständige Kontrollen über eventuelle Verschleißerscheinungen sind das A und O in meinem Job“, so Michael Held. Daher ist er besonders stolz darauf, dass in den fast 15 Jahren, seitdem er mit seinen Shows Menschen begeistert, noch nie ernsthaft etwas schief gegangen ist.
Gereinigtes Paraffinöl und sichere Requisiten schützen jedoch nicht vor der unsichtbaren Gefahr des Coronavirus. So hat die Pandemie, wie überall im Kleinkunstgewerbe, auch bei Michael Held zugeschlagen und ihm jegliche Arbeitsgrundlagen genommen. „Ich hatte im letzten Jahr noch einige kleinere Aufträge für Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen, aber am Ende brach dann alles weg. Ich habe mich dann dazu entschlossen, mich das erste Mal in meinem Leben wirklich in ein Angestelltenverhältnis zu begeben. Meine Brötchen müssen schließlich bezahlt werden.“

Ob Gala oder Geburtstag - der Halterner ist ein gefragter Künstler. © Fix Point Bewerbungdfotografie
Und so arbeitet Michael Held seit Anfang 2021 in einem Förderinternat in seinem ursprünglichen Job als Sozialpädagoge. „Es ist vielschichtig, abwechslungsreich und vor allem macht es Spaß. Irgendwann darf ich hoffentlich auch wieder auf die Bühne und die Menschen verzaubern.“
Mehr Infos zum Künstler unter: www.feuersho.ws.