Halterns Politiker sehen erstmals Pläne für den Bahnhofstunnel in Sythen

© Silvia Wiethoff

Halterns Politiker sehen erstmals Pläne für den Bahnhofstunnel in Sythen

rnBahnhof Sythen

Die Idee stammt aus dem letzten Jahrhundert, aber die Sythener müssen sich nicht fürchten: Die Pläne für den neuen Bahntunnel sind hochmodern. Mitarbeiter des Kreises stellten sie vor.

Haltern

, 25.03.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Carsten Uhlenbrock übertrieb wahrlich nicht: „Das ist ein langwieriger Prozess!“ Der Fachdienstleiter Tiefbau beim Kreis Recklinghausen war zusammen mit Regina Thümmler (Ressortleiterin Tiefbau) im Halterner Rathaus, um den Neubau der Eisenbahnüberführung am Bahnhof Sythen vorzustellen.

Dieses Projekt ist seit 1988 in der Planung, damals hatte der Kreis den Antrag an die Bahn gestellt, das Planfeststellungsverfahren einzuleiten. Mehr als vollmundige Versprechungen hat die Bahn bisher nicht geliefert. Die Bahn legte immer wieder neue Prioritätenlisten auf und verwies Sythen auf hintere Ränge, zusätzlich vereitelten Veränderungen in der Unternehmensstruktur jeglichen Fortschritt. Jetzt aber kommt Fahrt auf.

Politiker loben einmütig eine attraktive Lösung für Sythen

„Wir haben uns gemeinsam mit der Stadt Haltern sehr dafür eingesetzt, dass das Projekt wieder in die Priorisierung zurückfindet“, betonte Carsten Uhlenbrock im Stadtentwicklungsausschuss. Die Mitglieder dieses Ausschusses nahmen die anschließenden Ausführungen von Regina Thümmler sehr wohlwollend auf. Wie Lukas Eichstaedt (CDU) sprachen alle von einer „attraktiven Lösung“ für die Verkehrsprobleme am Sythener Bahnhof mit den Staus vor geschlossenen Bahnschranken.

Diesen Plan von der neuen Straßenführung und Untertunnelung der Bahngleise am Sythener Bahnhof brachten Mitarbeiter des Kreises Recklinghausen mit ins Rathaus. Rechts die neue Trassenführung des Stockwieser Dammes, links die Einfahrt vom Schalweg in den Tunnel.

Diesen Plan von der neuen Straßenführung und Untertunnelung der Bahngleise am Sythener Bahnhof brachten Mitarbeiter des Kreises Recklinghausen mit ins Rathaus. Rechts die neue Trassenführung des Stockwieser Dammes, links die Einfahrt vom Schalweg in den Tunnel. © Kreis Recklinghausen

Schon im Juli 2001 hatte es den Planfeststellungsbeschluss gegeben. Darin heißt es unter anderem, im Interesse einer erhöhten Verkehrssicherheit und zur Verringerung von Gefahrenpunkten in Kreuzungsbereichen von Schiene und Straße seien die Verkehrsministerien des Bundes und der Länder mit der DB Netz AG und den Straßenbaulastträgern bestrebt, alle höhengleichen Bahnübergänge an stark und schnell befahrenden Strecken auf Dauer zu beseitigen

„Alles ist kompliziert, was mit der Bahn zu tun hat“

Nun endlich, in 2022, erfolgte die Vereinbarung über Planung und Ausführung. Fest steht: Der Kreis Recklinghausen wird die Unterführung in Abstimmung mit der von der DB Netz AG beauftragten Deutsche Bahn International GmbH bauen lassen. Für die Planung der Eisenbahnüberführung (eigentlich gemeinhin ein Tunnel), der Bahnsteige und der Infrastruktur ist die DB International verantwortlich, die Planung des Haltepunktes erfolgt durch die DB Netz AG. Carsten Uhlenbrock gestand: „Alles ist kompliziert, was mit der Bahn zu tun hat.“

Die Kosten will man sich je zur Hälfte teilen. Diese schon jetzt zu beziffern, sei zum derzeitigen Zeitpunkt unseriös. Baustart soll 2025/2026 sein. Der Grunderwerb von der Stadt und von Privateigentümern sei, so Regina Thümmler bereits getätigt.

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Das Tunnelbauwerk gräbt sich bis zu zehn Meter tief in die Erde und hat letztlich eine Durchfahrthöhe von fünf Metern. Beidseitig werden 2,50 Meter breite Rad- und Fußwege angelegt. „Problematisch könnten die Arbeiten werden, weil die ausführende Baufirma in den Grundwasserbereich eintauchen muss“, erläuterte Regina Thümmler.

Stockwieser Damm wird teilweise verlegt, der Parkplatz ersetzt

Oberirdisch wird sich das Bild am Bahnhof sehr verändern. Die beiden Haltepunkte an den Gleisen bleiben wo sie sind, aber der Stockwieser Damm als Kreisstraße wird Richtung Sythener Mühle durch die Felder verschwenkt und an der Ecke Am Wehr wieder auf die heutige Trasse zurückgeführt. Der alte Straßenabschnitt wird zur Gemeindestraße herabgestuft. Der wegfallende Park&Ride-Parkplatz wird an anderer Stelle neu angelegt.

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Einen langen Anlauf in den Tunnel nimmt der Verkehr auch auf der anderen Seite am Schalweg. Die Straßenführung gleicht als großer Bogen einer Autobahnein- beziehungsweise -abfahrt. Die Bahnreisenden werden einen barrierefreien Zugang zu den Gleisen haben, dafür werden seichte Rampen gebaut.

Regina Thümmler betonte, dass es ein großes Anliegen sei, die Öffentlichkeit bei der Umsetzung einzubeziehen. Man werde dazu rechtzeitig auf die Sythener zugehen.

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