Voller Tatendrang: Michael Kuhne und  Thomas Schöttler (am Tisch/Genossenschaft i.G.) sowie (v.l.) Michael Völkel, Christine Sobolewski-Kuhne (1. Vorsitzende Verein BuntesWohnenHaltern), Monique Hauling (2. Vorsitzende), Annette Völkel, Rüdiger Beckemeier, Michael Schrader und Hiltrud von der Gathen (Vorsitzende Genossenschaft i.G.).

© Bücker

Halterns erstes Mehrgenerationenhaus soll ein Vorzeigeprojekt werden

rnÖkologisch wertvolles Quartier

Der Verein „Buntes Wohnen“ hat viele Pläne im Kopf, wie Halterns erstes Mehrgenerationenhaus aussehen und wie es sich darin leben könnte. Nur der Kaufvertrag ist noch nicht unterschrieben.

Haltern

, 17.12.2021, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Halterns erstes Mehrgenerationenhaus sollte im neuen Baugebiet am Nesberg entstehen, doch die politische Mehrheit sprach sich im Sommer dagegen aus. Aus Enttäuschung schieden einige Mitglieder aus dem Verein „BuntesWohnenHaltern“ aus, Anfang Dezember bildete sich daraufhin ein neuer Vorstand. Dieser steht nun in aussichtsreichen Grundstücksverhandlungen mit einem privaten Eigentümer. Wunsch ist, dass das Mehrgenerationenhaus bestenfalls in drei Jahren fertig ist. Ein Wunsch, der nicht aus der Luft gegriffen scheint.

Über den genauen Standort ist Stillschweigen vereinbart. Vorsitzende Christine Sobolewski-Kuhne verrät nur so viel: Der Bahnhof, das Schulzentrum und ein Lebensmittelmarkt sind nah, die Innenstadt ist in zehn Minuten zu erreichen. 20 bis 25 Wohnungen für Singles, Ehepaare und Familien („Kindergeräusche sind willkommen!“) sollen in dem nach höchstem ökologischen Standard gebauten Haus entstehen.

Eltern mit Kindern sind im neuen Haus herzlich willkommen

„Die Gemeinschaft muss überschaubar bleiben, damit ein echtes Miteinander möglich ist“, findet Dr. Hiltrud von der Gathen, Vorstandssprecherin der Genossenschaft. Für fünf Paare und drei Singles steht schon jetzt fest, dass sie einziehen wollen. Weitere Interessenten sind willkommen, vor allem Familien, für die vier bis fünf Wohnungen reserviert werden sollen.

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Dr. Hiltrud von der Gathen weiß: Eine Entscheidung für genossenschaftliches Wohnen braucht Zeit, die man jedem zubilligen müsse. „Dieser Entschluss muss reifen. Ein solches Projekt gut finden und es auf der anderen Seite wollen, sind zwei verschiedene Dinge.“ Sie selbst hat sich für den Ortswechsel von Recklinghausen nach Haltern entschieden und treibt das Projekt engagiert mit voran.

Eine große Gemeinschaft, die aber auch Rückzug zulässt

Das Leben wird bunt, so viel zeichnet sich bereits ab. Der eine Genosse spielt Klarinette und möchte allen Hausbewohnern das Spielen eines Instrumentes beibringen, der andere will Hühner halten, ein anderer einen Hund anschaffen.

Gelebte Nachbarschaft wird aber auch so aussehen: Die Bewohner teilen sich Lastenfahrräder, auch Autos, sie leben das Miteinander im Gemeinschaftsraum, in den großzügigen Laubengängen oder im Garten, sie achten aufeinander, Ältere kümmern sich um die Kinder der Jüngeren, Literatur- und Musikbegeisterte oder Cineasten tauschen sich in Kreisen aus ... „Wir können uns Vieles vorstellen“, sagt Dr. Hiltrud von der Gathen, aber das schließe Rückzugsmöglichkeiten natürlich nicht aus. Niemand werde vereinnahmt.

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Derzeit sind Vereins- und Genossenschaftsvorstand viel unterwegs, um sich andere Generationenhäuser anzusehen, von Erfahrungen zu lernen und gute Ideen mit nach Haltern zu nehmen. Sie wollen auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück ein Vorzeigeprojekt als offenes Quartier bauen, darin sind sich alle 13 Vereinsmitglieder einig.

Die Wohnungen sind nach jetzigen Planungen zwischen etwa 45 und 110 Quadratmeter groß. Integriert werden außerdem ein Gästeappartement und ein Co-Working-Platz für Homeoffice. „Das wichtigste ist erst einmal der Grundstückskauf, dann können wir große weitere Schritte machen“, so Christine Sobolewski-Kuhne. Diesem Moment fiebere der Verein in großer Aufregung entgegen. Gebaut werden soll anschließend möglichst mit ortsansässigen Gewerken.

An jedem zweiten Sonntag im Monat treffen sich die Mitglieder zum Stammtisch im Cafe Extrablatt, Merschstraße 1 - 3, in der Innenstadt Halterns. Interessierte sind willkommen. Anmeldungen sind wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig.
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