Halterner Tafel hält an Geschenken zu Weihnachten fest

© Stefanie Rink

Halterner Tafel hält an Geschenken zu Weihnachten fest

rnHalterner Tafel

Während die Wattenscheider Tafel zu Weihnachten wegen Müll-Problemen keine Pakete mehr ausgibt, wird in Haltern weiter verteilt. Wie genau und wie man helfen kann, erzählt Andreas Heitfeld.

Haltern

, 05.12.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es gibt beinahe 1000 Tafeln in Deutschland, die Bedürftigen Lebensmittel ausgeben. Die Vereine sind dabei auf Spenden angewiesen, auch für besondere weihnachtliche Aktionen wie etwa Spielzeug für Kinder und andere tolle Überraschungen. Die Wattenscheider Tafel hat diese Weihnachtspäckchen-Aktion nun aber gestrichen.

Laut WAZ-Bericht hätten in der Vergangenheit Spender des Öfteren Müll in die Pakete gelegt. So landete etwa schon mal kaputtes Spielzeug oder abgetragene Altkleidung als Geschenk bei den Bedürftigen. Dies habe zu fassungslosen Gesichtern bei den Beschenkten geführt, während sich die Ehrenamtler geschämt hätten.

Neid bei der Ausgabe

Andreas Heitfeld, erster Vorsitzender der Halterner Tafel, sagt, er habe noch von weiteren Gründen gehört. So habe es nach der Geschenkausgabe in anderen Tafeln auch schon mal lange Gesichter gegeben, weil Neid aufgekommen sei. „Damit so etwas bei uns in der Halterner Tafel nicht passiert, beschränken wir uns bei Weihnachts-Aktionen auf Lebensmittel“, so Andreas Heitfeld.

Dies laufe schon seit circa zehn Jahren so und man habe dadurch keine Missgunst bei der Ausgabe. „Wir geben allen das gleiche“, erzählt der ehrenamtliche Vorsitzende. Dafür gebe es auch die gemeinsame Aktion mit der Rewe-Filiale an der Weseler Straße, die in der vergangenen Woche zu Ende gegangen ist. Dort konnten Kunden bequem eine vorverpackte Tüte für fünf Euro mit an die Kasse nehmen, die nach dem Zahlen an die Halterner Tafel zur Ausgabe ging.

Bilanz der Rewe-Aktion

„In diesem Jahr sind 337 Tüten mit identischem Inhalt zusammengekommen. Wir füllen die Tüten mit zusätzlichem Essen weiter auf“, sagt Andreas Heitfeld. Am Ende kämen etwa 10 Liter große Tüten heraus. An Bedürftige werden diese dann am 17. und 19. Dezember ausgegeben, wobei sich die Anzahl der Tüten nach Familiengröße richte.

„Wer die Rewe-Aktion verpasst hat, kann – wie eigentlich das ganze Jahr über – gerne Lebensmittelspenden bei uns abgeben“, so der Ehrenamtler. Dazu sei es wichtig, dass es trockene und lang haltende Produkte sind, die nicht in den Kühlschrank müssen. Sehr beliebt bei den Bedürftigen sei dabei: Kaffee. Doch auch Reis, Nudeln, Mehl, Speiseöl oder andere Konserven sind willkommen.

„Der Großteil unserer Kunden kommt aus islamisch geprägten Ländern. Doch trotzdem können für die anderen auch Produkte mit Schweinefleisch abgegeben werden“, sagt Andreas Heitfeld. Über die Spendenbereitschaft der Halterner resümiert er: „Wir haben keinen Grund zur Klage, was wir an Spenden bekommen, ist immer tipptopp in Ordnung.“

Große Betriebe und Vereine sammeln Geld für die Halterner Tafel und darüber sowie über Geldspenden von Privatleuten sei man stets dankbar. Dennoch sei es schwieriger geworden den laufenden Betrieb zu finanzieren.

Halterner Tafel letztmalig geöffnet

Die aktuell 46 Mitglieder der Tafel in Haltern arbeiten alle ehrenamtlich. Es fallen diverse Vorbereitungen an, die für die Ausgaben an Dienstagen und Donnerstagen notwendig sind. Daher ist der bevorstehende Urlaub aller um die Feiertage wohlverdient.

Am 19. Dezember habe die Halterner Tafel letztmalig dieses Jahr geöffnet, weiter geht es wieder am 7. Januar 2020. Andreas Heitfeld: „So können wir mal wieder Luft holen und uns um die Familie kümmern.“

Schlagworte:
Lesen Sie jetzt